Drogenprozess in München: Angeklagter bezichtigt Komplizen der Lüge

Drogenprozess: Ein 43-Jähriger gibt einen Teil der Vorwürfe gegen ihn zu, in anderen Punkten soll die Polizei auf seinen Komplizen hereingefallen sein.
von  John Schneider
In München stehen mehrere Angeklagte wegen Drogenhandels vor Gericht.
In München stehen mehrere Angeklagte wegen Drogenhandels vor Gericht. © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

München - "Frei erfunden", so bezeichnet der Hauptangeklagte (43) in einem Drogenprozess einen Großteil der Vorwürfe, die gegen ihn erhoben werden. Laut Anklage soll er unter anderem 60 Kilo Haschisch, 40 Kilo Marihuana und zwei Kilo Kokaingemisch von Malaga nach Deutschland verbracht haben. Stimme alles nicht.

Beschuldigungen treffen den Komplizen

In einer Erklärung, die sein Verteidiger Thomas Pfister beim Prozessauftakt am Montag verliest, beschuldigt der 43-Jährige stattdessen seinen mitangeklagten Komplizen (40) - ihn hatte der vorbestrafte Mann im Gefängnis kennengelernt - ein Lügengebäude errichtet zu haben, auf das die Polizei hereingefallen sei. Was dieser inzwischen auch zugegeben haben soll.

Ein Vorwurf stimme aber: Der 43-Jährige gibt zu, dass er tatsächlich im März dieses Jahres 8,3 Kilo Marihuana im Rhein-Main-Gebiet erworben hat. Acht Kilo davon wollte er verkaufen, um seine Drogensucht zu finanzieren. Er sei schwer abhängig, lässt er seinen Anwalt erklären.

Sein Sohn (22), der ebenfalls auf der Anklagebank sitzt, habe aber nichts von den Drogengeschäften geahnt, sagt der 43-Jährige.

5.000 Euro gab es für den Kurier

Das Marihuana habe dann der Komplize am 15. März in dessen Auto in Richtung Oberbayern transportiert. 5.000 Euro sollte er dafür als Kurierdienst bekommen. Der 43-Jährige und sein Sohn haben ihn dabei laut Anklage eskortiert. In Eglharting war die Reise zu Ende. Die beiden Autos wurden von Drogenfahndern gestoppt, das Marihuana gefunden.

Der Prozess wird fortgesetzt.

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