Drogenkuriere packen vor Gericht aus

Trio soll große Mengen von Marihuana und Kokain transportiert oder verkauft haben.
von  John Schneider
Drei Personen stehen vor Gericht - sie sollen Koks und Marihuana transportiert und vertickt haben (Symbolbild.
Drei Personen stehen vor Gericht - sie sollen Koks und Marihuana transportiert und vertickt haben (Symbolbild. © imago/westend61

München - Der Unbekannte hielt ihm das Foto seiner Familie in Montenegro vors Gesicht und sagte: "Besser für dich, du tust, was wir dir sagen." Kurt G. (41, Name geändert) wusste, dass der Mann nicht scherzt.

15 Kilo Marihuana in Tiefgarage übergeben

Der 41-Jährige hatte 20.000 Euro Schulden angehäuft und die wollten seine Gläubiger auf einen Schlag zurück, sagt er. Man einigte sich auf einen Deal: Kurt G. zahlt 10.000 Euro und übernimmt für den Rest der Schuld einen Drogenkurier-Job. Im Februar des vergangenen Jahres wurden ihm daraufhin in einer Münchner Tiefgarage 15 Kilo Marihuana übergeben.

Das alles erzählt der 41-Jährige freimütig beim Aufgalopp des Prozesses gegen ihn und zwei Komplizen. Die beiden Männer sind vor dem Landgericht wegen Drogenhandels angeklagt, die mitangeklagte Frau (57) wegen Beihilfe.

Kokaingemisch quer durch Deutschland gefahren

Auch die Mandantin von Verteidiger Benedikt Stehle will auspacken. Auch sie hatte einen Kurierjob übernommen. Für einen Kurierlohn von 750 Euro transportierte sie über ein Kilo Kokaingemisch quer durch Deutschland und übergab das Rauschgift laut Anklage in München an die beiden Mitangeklagten.

Bei der Durchsuchung des Autos der Frau im Februar 2020 fand die Polizei weitere knapp sechs Kilo Kokaingemisch sowie 29.100 Euro.

Der mitangeklagte 31-jährige mutmaßliche Komplize, vertreten von Anwalt Berthold Braunger, soll dagegen darauf pochen, dass er unschuldig sei. Die Anklage wirft dem Mann unter anderem vor, dass er genau wie Kurt G. das Marihuana in München weiterverkauften.

Der Prozess wird fortgesetzt.

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