Drogenkurier gesteht Schmuggel von 150 Kilo Drogen
MÜNCHEN - 150 Kilo Kokain und Heroin und größere Mengen Haschisch: Ein 59 Jahre alter Angeklagter hat am Dienstag vor dem Landgericht München Drogenschmuggel im großen Stil seit 1999 gestanden.
Der gelernte Bankkaufmann war am 12. August 2009 im Zug von München nach Innsbruck in Garmisch-Partenkirchen bei einer Kontrolle mit knapp zwei Kilo Heroin erwischt und festgenommen worden.
Bei seinen Vernehmungen räumte der Mann regelmäßige Kurierfahrten für Auftraggeber aus Holland und Belgien über Deutschland in verschiedene europäische Länder ein. Pro Kilo Rauschgift bekam er nach seinen Angaben 1000 bis 1500 Euro Lohn – insgesamt rund 200 000 Euro. Mit dem Geld habe er seinen Lebensunterhalt bestritten und sich als einzigen Luxus einen Rolls Royce geleistet.
Der Angeklagte nimmt selbst keine Drogen, ist aber in Deutschland und im EU-Ausland vielfach vorbestraft. Ein psychiatrischer Sachverständiger soll sich dazu äußern, ob bei dem 59-Jährigen die Voraussetzungen für die Sicherungsverwahrung im Anschluss an die voraussichtlich hohe Freiheitsstrafe gegeben sind.
Ohne die „Lebensbeichte“ des Angeklagten hätten ihm die Kurierfahrten mit Ausnahme der letzten nicht nachgewiesen werden können. Durch seine Angaben konnten mehrere Auftraggeber und Abnehmer im Ausland festgenommen werden. In zwei Prozessen habe sein Mandant als Zeuge ausgesagt, so der Verteidiger am Rande der Sitzung. Dies dürfte sich beim Strafmaß zu seinen Gunsten auswirken.
dpa
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