Drogenkonsumräume: Reiter ruft Söder zum Umdenken auf

Spezielle Einrichtungen, in denen Süchtige unter hygienischen Bedingungen Drogen konsumieren können, sind in Bayern verboten. Kurz vor Beginn der Welt-Aids-Konferenz gibt es vermehrt Kritik daran.
dpa |
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In Münchnen wird es nun doch keinen Drogenkonsumraum geben, den Abhängige für das Spritzen von Drogen nutzen können. (Archivbild-Illustration)
In Münchnen wird es nun doch keinen Drogenkonsumraum geben, den Abhängige für das Spritzen von Drogen nutzen können. (Archivbild-Illustration) © Boris Roessler/dpa
München

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter hat sich mit einem erneuten Appell zur Einrichtung von Drogenkonsumräumen auch in Bayern an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gewandt. "Die Stadt München sieht sich zunehmend mit den Herausforderungen des illegalen Drogenkonsums und dessen negativen Begleiterscheinungen konfrontiert", schrieb der SPD-Politiker in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief an Söder. 

"Der hochriskante Konsum von Opioiden und anderen Betäubungsmitteln findet sehr häufig an öffentlichen und halböffentlichen Plätzen statt, an denen Unbeteiligte, darunter auch Kinder und Jugendliche, mitbetroffen und durch Spritzenfunde oder Verunreinigungen mit gefährdet sind", so Reiter. 

Die Stadt sehe sich immer wieder Forderungen von Anwohnern und Gewerbetreibenden gegenüber, dem Drogenkonsum in Hausgängen, Höfen, Tiefgaragen und auf offener Straße Einhalt zu gebieten. "Die Bürgerinnen und Bürger äußern dabei durchaus Verständnis für die Situation der abhängigen Menschen und zugleich zunehmendes Unverständnis dafür, warum kein Drogenkonsumraum eingerichtet wird." Es gehe aber auch in die Gesundheit der Drogenkonsumenten, die für Hilfsangebote nur in Einrichtungen erreichbar seien, in denen der Konsum möglich sei. 

Die Deutsche Aidshilfe hat vor Beginn der Welt-Aids-Konferenz mit der Ankündigung einer Eröffnung eines Drogenkonsumraums in München für Furore gesorgt - gemeint ist die symbolische Aktion als politischer Appell zur Änderung der Gesetzeslage in Bayern, wie die Initiatoren klarstellten. Die neuesten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zu HIV-Neuinfektionen 2023 zeigen einen Anstieg durch das Spritzen von Drogen mit Nadeln.

 

 

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5 Kommentare
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  • AufmerksamerBürger am 18.07.2024 22:41 Uhr / Bewertung:

    Die rot-grüne Welt ist drogenverbotsfrei, im Gegenteil, wo früher Kaffeehauskultur herrschte, sollen nun Fixerstuben Einzug halten.

  • Jogi.Welle am 18.07.2024 22:08 Uhr / Bewertung:

    Was ist um Hauptbahnhof und Schillerstraße Herr Reiter da wird offen Drogen verkauft mittlerweile ohne das man es leise macht ,einfach frei raus .
    Es wird sogar vor Hoteleingang die Drogen verkauft, Sie es ist Ihnen bekannt, Sie Tun nix Dagegen damit es unterbunden wird.
    Abends trauen sich keiner so richtig durch die Schillerstraße und vor paar Tagen der übergriff auf Jüdischen Bürger in der Schillerstraße alles ist ein Skandal wie sich die gewählten Parteien im im Rathaus verhalten.

  • Der wahre tscharlie am 18.07.2024 19:46 Uhr / Bewertung:

    Langsam sollte es auch in Bayern angekommen sein, dass Drogenkonsum-Räume Sinn machen. Man muß sich nur in anderen Städten umschauen oder in der Schweiz.
    Insofern ist Reiters Forderung berechtigt.

    Aber das wird CSU/FW kaum interessieren. Denn die glauben immer noch, dass man mit einem Verbot das Thema aus der Welt schaffen könne.
    Bestes Beispiel Cannabis. Als ob die Menschen wg. dem Mega-CSU-Verbot weniger kiffen würden.

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