Drogenfahnder im Backstage

Beim Konzert der US-Rapper Method Man und Redman filzt die Polizei das vorwiegend junge Publikum. Bei 13 Fans werden die Beamten fündig. Bei den Musikern nicht.
von  Nina Job
Das Backstage in der Reitknechtstraße. Hier sind die Rapper Redman und Method Man aufgetreten.
Das Backstage in der Reitknechtstraße. Hier sind die Rapper Redman und Method Man aufgetreten. © job

Beim Konzert der US-Rapper Method Man und Redman filzt die Polizei das vorwiegend junge Publikum. Bei 13 Fans werden die Beamten fündig. Bei den Musikern nicht

München - Drogen gehören zur Musik und zum Leben der US-amerikanischen Rapper Method Man (41) und Redman (42). Method Man dealte einst selbst, bevor er Mitglied des weltberühmten Wu-Tang Clan wurde. Und er saß auch später noch wegen Drogenbesitzes im Gefängnis. Sein Rapper-Kollege Ol’ Dirty Bastard (O.D.B.) starb 2004 an einer Überdosis Kokain. Und bei einem Konzert in München 2010 lag neben dem Tourbus Cannabis herum.

So wollte die Münchner Polizei beim Konzert der beiden Rapper am vergangenen Mittwoch im Backstage deutliche Zeichen setzen. Bereits im Vorfeld des Konzert mischten sich Drogenfahnder unter die Gäste. „Es wurde starker Cannabiskonsum durch das überwiegend junge Publikum festgestellt“, hieß es später.

Insgesamt 13 Hip-Hop-Fans im Alter von 15 bis 44 Jahren hatten Cannabis dabei. Sie kassierten Anzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, durften aber nach dem Ende der polizeilichen Maßnahmen wieder nach Hause gehen.

Bei den Musikern und ihrer Entourage wurden die Drogenfahnder nicht fündig. Die Rapper waren ja schon vorgewarnt vor Münchner Verhältnissen. Im April 2010 hatten sie schon einmal Bekanntschaft mit der Münchner Polizei gemacht. Der Tour-Bus der Musiker war auf der Donnersberger Brücke gestoppt und nach Drogen durchsucht worden. Groteskerweise kamen die Musiker da gerade von der Polizei, weil in ihren Bus eingebrochen worden war.

Bei der Kontrolle fanden die Beamten ein Päckchen Cannabis auf der Straße, das vermutlich jemand aus dem Bus geworfen hatte. Aber wer? Die Polizisten ließen die Rapper ziehen. Seitdem haben sich schon fast 140<TH>000 Menschen auf Youtube über ein Handyvideo belustigt, das den Polizeieinsatz dokumentiert.

Die Rap-Ikonen wollten es offenbar nicht darauf ankommen lassen. Und so begrüßte Method Man die Zivilbeamten im Publikum schon vor Beginn des Konzerts mit den Worten: Er habe keine Drogen dabei! Er liebe die Polizei in München und respektiere sie. Dabei zog er genüsslich an einem Zigarillo – der woanders vielleicht ein Blunt gewesen wäre, eine mit Marihuana gefüllte Zigarette.

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