Drogendepot in Omas Wohnung eingerichtet

München - Sie sollen München und das Umland im großen Stil mit Rauschgift versorgt haben. Den Stoff bezogen die drei mutmaßlichen Dealer aus Holland. Kiloweise wurden Kokain, Heroin, Marihuana und Amphetamine zum Teil in Autoreifen versteckt oder per Post geliefert.
Hier verkaufte das Trio die Schmuggelware auf Kommission unter anderem im Münchner Nachtleben.
Drogen aus Holland für München
Laut Anklage begannen die beiden älteren Angeklagten den Drogenhandel zwischen Sommer 2016 und Frühling 2017 mit 300 Gramm Kokain, das sie in Holland kauften und von dort an eine Dachauer Adresse schickten. 45 Euro kostete sie das Gramm. Ein lukratives Geschäft: Gert D. (35, Namen geändert) verkaufte das Gramm Kokain für 90 Euro. Aus Gramm wurden Kilogramm, als Hans K. (25) - laut Anklage der Kopf der Bande - im Juni 2017 ins Spiel kam.
Das Drogengeschäft florierte. Im Sommer 2019 wurde den Dealern aber der Boden zu heiß in München. Hans K. und Gert D. wollten sich nach Holland absetzen. Doch die Polizei war schneller, setzte das Trio fest, durchsuchte Wohnungen und Kellerabteile und fand reichlich Kokain und Marihuana. Ein Drogendepot soll Peter T. (30) sogar in der Wohnung seiner Großmutter eingerichtet haben - ohne deren Wissen.
Während es der 30-Jährige vorzieht, zu den Vorwürfen zu schweigen, gibt Hans K. einen Teil der ihn betreffenden Anklagepunkte zu, korrigiert aber die angeklagten Mengen der Drogen oft nach unten. Am redseligsten ist Gert D., der schon bei den Ermittlern ausgepackt hatte. Der Prozess wird fortgesetzt.