Dritter Fall in kurzer Zeit in und um München: Waggonkletterer (15) schwer verletzt

Ein 15-Jähriger kletterte auf einen abgestellten Kesselwagen und wollte herunterpinkeln. Dann hat er die Oberleitung berührt und sich schwer verletzt.
Jan Krattiger
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Noch nicht lange her: Tragischer Unfall im Bahnhof Trudering in München: Schwer verletzt nach Stromunfall – 19-Jähriger kletterte auf Kesselwagen und erlitt einen Stromschlag. (Archiv)
Noch nicht lange her: Tragischer Unfall im Bahnhof Trudering in München: Schwer verletzt nach Stromunfall – 19-Jähriger kletterte auf Kesselwagen und erlitt einen Stromschlag. (Archiv) © Bundespolizei

München/Feldkirchen - Der 15-Jährige aus Feldkirchen war in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit zwei Freundinnen (14 und 15) auf dem Heimweg vom Volksfest in Poing. Am Bahnhof Feldkirchen dachte er dann offenbar, es sei eine gute Idee, auf einen abgestellten Kesselwagen zu klettern und von oben herunterzupinkeln.

Dabei hat er laut Bundespolizei wahrscheinlich eine Oberleitung berührt. Er erhielt einen Stromschlag mit 15.000 Volt, der ihn vom Wagen fünf Meter in die Tiefe stürzen ließ.

Schwer verletzt nach Stromschlag: Schon dritter Fall von Zugwaggon-Kletterern

Jetzt liegt er schwer verletzt im Krankenhaus, mit Verletzungen vom Sturz und starken Verbrennungen an Kopf und Beinen vom Stromschlag – ein Verbrennungsgrad von 40 Prozent, ab 20 Prozent sind Verbrennungen lebensbedrohlich.

Am Sonntagmorgen war sein Zustand laut den Ärzten "lebensgefährlich, jedoch stabil". Ansprechbar war er nicht – es müsse jetzt noch abgewartet werden, welche Auswirkungen der Stromschlag auf Körper und Organe habe.

Es ist bereits der dritte ähnliche Vorfall der letzten Wochen. Am vergangenen Mittwoch starb ein 19-Jähriger im Krankenhaus, nachdem er am Wochenende in Trudering auf einen Waggon gestiegen war und einen Stromschlag erhalten hatte. In der Woche davor hat ein 14-Jähriger in Wolfratshausen auf einem Kesselwaggon die Oberleitung angefasst und landete mit schwersten Verbrennungen im Krankenhaus.

Bundespolizei: Waggon-Unfälle kein TikTok-Phänomen

Spekulationen, wonach ein Trend in den sozialen Medien, insbesondere auf der Videoplattform TikTok für die Unfälle verantwortlich sein könnte, verneint die Bundespolizei mittlerweile. Es sei in diesem Fall vom Wochenende nach aktuellem Ermittlungsstand "aus der Situation heraus" passiert.

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Die Bundespolizei warnt davor, im Gleisbereich unterwegs zu sein, geschweige denn auf die Waggons zu klettern. Von den Oberleitungen mit 15.000 Volt Spannung könne auch ohne Berührung ein sogenannter "Lichtbogen" überspringen.

Die Bundespolizei will bei Ortsterminen an den betroffenen Bahnhöfen gemeinsam mit der Deutschen Bahn weitere Maßnahmen prüfen, die die Sicherheit verbessern könnten.

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3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Falco am 15.07.2024 06:32 Uhr / Bewertung:

    Immer wieder erschreckend, wie wenig lebensnotwendiges Wissen viele haben. Falls Alkohol im Spiel war, ist die Frage, warum ein 15 Jähriger da ran kommt.

  • glooskugl am 14.07.2024 17:56 Uhr / Bewertung:

    Neben mangelnder Intelligenz ist dieses Problem auch den Brauereien geschuldet. Auf solche wartet die AfD als Wähler. Die nehmen alles...

  • Kaiser Jannick am 15.07.2024 01:23 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von glooskugl

    Ein sehr seltsam exclusiver Rückschluss, den Sie der geneigten Leserschaft detaillierter erläutern sollten.

    Was können politische Parteien und/oder Brauereien dafür, dass die menschliche Dummheit, vor allem in Form der Selbstdarstellung in den a-sozialen Medien, immer ausgeprägter zu Tage tritt?

    Der Umstand, dass die von einem Volksfest kamen, sagt nichts darüber aus, ob, was und wieviel sie konsumiert haben und was das ggf. mit der Dummheit zu tun hatte. Es könnte jedwede Art Alkohol gewesen sein, also Bier, Wein, Schnaps, ebenso auch Drogen, Red-Bull oder auch stilles Wasser, bzw. eine Mischung davon bzw. ebenso auch der Drang, anzugeben, Mutprobe, Wette, "cool" zu sein, dem sonstigen Unsinn in Tik-Tok, X, Insta noch einen drauf zu setzen o.ä.

    Oder wissen Sie mehr Konkretes?

    Unabhängig davon gute Besserung an den Schwerstverletzten, verbunden mit der leider illusorischen Hoffnung, dass es der Letzte gewesen sein möge.

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