"Dringend nötig": Münchens OB Reiter als "Ramadaminator"

Oberbürgermeister Dieter Reiter räumt beim Ramadama in der Messestadt Riem den Dreckbären im Viertel hinterher. Er bekommt viel Applaus im Netz, aber gelästert wird auch.
von  Irene Kleber
OB Dieter Reiter (SPD) mit Müllgreifer und Müllsack beim Ramadama in der Messestadt Riem.
OB Dieter Reiter (SPD) mit Müllgreifer und Müllsack beim Ramadama in der Messestadt Riem. © instagram.com/dieter_reiter_089

München - Weiße Sneaker, Polo, Sonnenbrille, Handschuhe, Müllsack – und auf geht's: Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat am Samstag beim Ramadama in der Messestadt Riem selber zum Müllgreifer gegriffen und den Dreckbären im Viertel auf der Straße und in den Grünanlagen hinterhergeräumt. "Toll, dass so viele bei diesem Traumwetter heute Vormittag mitgemacht haben", postete das Stadtoberhaupt anschließend auf Instagram unter dem Foto, das ihn beim Zupacken zeigt.

Applaus und Geläster im Netz

Dafür bekommt er einigen Applaus von der Netzgemeinde. "Ramadaminator", schreibt etwa ein begeisterter Kommentator. Ein bisserl freche Lästerei ist aber auch dabei: "Am Giesinger Bahnhof wäre das auch dringend nötig", lässt jemand wissen. Ein anderer schreibt: "Toll, nur manchmal wäre es auch gut, bei der SPD aufzuräumen!" Den Begriff Ramadama (hochdeutsch: "Räumen tun wir") hat übrigens Münchens Nachkriegs-OB Thomas Wimmer (1948-1960; SPD) geprägt.

Er hatte am 29. Oktober 1948 seine Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, den Kriegsschutt und die Trümmerhalden in der zerbombten Stadt aufzuräumen. Über 7500 Freiwillige folgten dem trümmerschaufelnden Oberbürgermeister. Allein an jenem Tag wurden über 15.000 Kubikmeter Schutt beseitigt. Heute steht der Begriff für gemeinsames, ehrenamtliches Aufräumen.

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