Dreiste Scheckfälscher
Sie unterschrieben mit "Mustermann". Die Bank zahlte prompt auas: 2,4 Millionen Euro.
MÜNCHEN Kaufmann Hermann B. (61) und sein Freund Hans-Werner K. (70) hätten nie gedacht, dass irgendeine Bank ihre gefälschten Schecks einlöst: „Wir haben es einfach versucht und gedacht: Wenn es klappt, ist es gut – wenn nicht, auch egal.“
Es hat geklappt. Sogar eine Scheckfälschung mit der Unterschrift „Mustermann“ löste die Bank of Ireland anstandslos ein. Gesamtschaden: 2,4 Millionen Euro. Jetzt sitzen die beiden älteren Herrn vor dem Münchner Landgericht. Drei gefälschte Schecks lösten sie 2006 bei der Bank of Ireland ein.
Sie fürchteten schon vor dem Einlösen, dass sie auffliegen würden. Deshalb legten sie sich eine Ausrede zu recht: „Wir haben die Schecks aus einem Stahlschrottvermittlungsgeschäft auf Ibiza in Spanien erhalten.“ Man habe keine Ahnung, dass es Fälschungen seien. Sie seien so selber Opfer geworden.
Die Bank prüfte nicht einmal die Schecknummern. Diese stammten aus einer Serienfälschung, bei der in Deutschland mehrere hundert Fälle bekannt wurden. Die Bank of Ireland ignorierte sogar eine Warnmeldung von der Commerzbank in Deutschland: „Don’t pay!“ (Nicht auszahlen). Das Gericht meinte, dass die Bank Mitschuld trage, wenn sie es den Tätern so leicht mache. Urteil: je zweieinhalb Jahre Haft.
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