Dreiste Betrugsmasche mit Jobangebot per E-Mail

Immer häufiger machen neue Betrugs-Mails die Runde: Als Finanzagent soll man problemlos viel Geld verdienen, tatsächlich riskiert man am Ende sogar eine Gefängnisstrafe.
von  Ralph Hub
Die ominösen Jobangebote kommen per Email. (Symbolbild)
Die ominösen Jobangebote kommen per Email. (Symbolbild) © Silas Stein/dpa

München - Kurz vor Weihnachten kann jeder ein paar Euro extra gut gebrauchen. Kein Zufall also, wenn momentan besonders viele E-Mails verschickt werden, die viel Geld für wenig Arbeit versprechen. Zu schön, um wahr zu sein. Wer sich darauf einlässt, steht mit einem Bein so gut wie im Gefängnis. Finanzagent – klingt toll und soll einen Haufen Geld abwerfen. "5.000 Euro monatlich!", "Kein Aufwand!", "Keine Vorkenntnisse erforderlich", oder schlicht "Wir suchen Partner".

"Mails, die mit solchen Sprüchen werben", warnt LKA-Sprecher Fabian Puchelt, "sollte man genau durchlesen, oder noch besser gleich löschen." Die Lockmails werden von dubiosen Anbietern massenweise verschickt. Die Drahtzieher sitzen meist im Ausland, in Osteuropa oder der Türkei. Ihr einziges Ziel: Gutgläubige Zeitgenossen für illegale Geschäfte anwerben.

Trick 1: der Finanzagent

Der Finanzagent soll ein Bankkonto eröffnet, oder noch besser, sein eigenes für den Job zur Verfügung stellen. Auf das gehen dann regelmäßig höhere Summen ein. Das Geld soll dann per Western Union oder einem ähnlichen Dienstleister an einen Empfänger weitergeleitet werden, der – welch Zufall – natürlich im Ausland sitzt. "Wir schicken auf dein Bankkonto 2.000 bis 8.000 Euro", heißt es beispielsweise in einer E-Mail, die gerade im Umlauf ist. Den Großteil des Geldes soll man transferieren. Einen kleinen Teil, meist ein paar Hundert Euro, darf man als Provision behalten. "Auf diese Art und Weise lässt sich kein Geld verdienen", warnt Fabian Puchelt.

Perfide an der Sache ist: Es ist nicht strafbar, jemandem so ein Angebot zu unterbreiten. "Juristisch sind die Absender deshalb kaum zu packen, viele Verfahren verlaufen im Sande", sagt Fabian Puchelt. Ganz anders sieht es beim Finanzagenten aus, wenn er erwischt wird. Oft stammen die Summen, die er ins Ausland transferiert hat aus Betrügereien und anderen Straftaten.

Damit hat sich der Betreffende der Geldwäsche schuldig gemacht. Darauf stehen Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren laut Paragraf 261 Strafgesetzbuch.

Trick 2: der Warenagent

Er wird angeworben, um Päckchen und Pakete anzunehmen. Die Sendungen soll er mit neuen Adressaufklebern versehen, die er von einer Webseite heruntergeladen hat. Die Pakete werden dann nach Russland, Polen, Finnland und Großbritannien weiterverschickt. In den Kartons steckt oft die Beute aus Einbrüchen – oder Diebesgut, teure Handys, Tablets, Schmuck oder ähnliches.

Statt Geld zu verdienen, steckt man plötzlich selbst in der Klemme und zahlt hohe Strafen. "Wer eine solche Job-Mail bekommt, sollte sich auf keinen Fall darauf einlassen", warnt Polizeisprecher Christoph Reichenbach, "egal wie vielversprechend das alles klingen mag."

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