Dreiste Betrugsmasche: Computermanipulation per Anruf

Ein bisher unbekannter Anrufer gibt sich als Software-Experte aus und bringt eine Münchnerin (25) dazu, ihm eine Fernwartungsverbindung auf ihren Laptop einzurichten.
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Obersendling - Eine 25-jährige Münchner Studentin erhielt am Mittwoch auf ihrem heimischen Telefonanschluss einen Anruf eines angeblichen Mitarbeiters einer Computerfirma mit unterdrückter Rufnummer. Dieser teilte ihr in englischer Sprache mit, dass es angeblich Softwareprobleme auf ihrem Laptop gäbe und er mit ihr zusammen diese nun beheben wolle. Anschließend wies der Anrufer die Studentin telefonisch genau an, wie sie eine sogenannte Fernwartungsverbindung von ihrem Laptop zum Rechner des Täters aufzubauen solle. Der Unbekannte erhielt so laut Polizei unberechtigten Zugriff auf den Laptop der 25-Jährigen und versuchte, über das Internet weitere (Schad)-software zu installieren. Dies gelang jedoch nicht vollständig.

Kurz darauf wurde die Studentin telefonisch zu einer „Kollegin“ des Täters weiterverbunden, welche der 25-Jährigen erklärte, dass angeblich eine Lizenz auf ihrem Laptop abgelaufen sei und sie nun für 120 Euro für eine neue Lizenz erwerben müsse, damit der Rechner wieder ordnungsgemäß funktioniere. Dies lehnte die 25-Jährige ab, die nun doch stutzig wurde. Sie beendete das Telefonat und schaltete sofort ihren Laptop aus.

Als sie sich etwas später bei einer Fachfirma erkundigte, wurde ihr mitgeteilt, dass es bei dem Vorfall offensichtlich um eine Betrugsmasche gehandelt habe. Der Laptop der 25-Jährigen wurde vom zuständigen Fachkommissariat einer näheren EDV-forensischen Untersuchung unterzogen. Dabei wurde festgestellt, dass der Laptop noch funktionsfähig ist. Vermutlich wusste der bislang unbekannte Täter die Telefonnummer und die Adresse der Studentin aus dem Telefonbuch, in dem sie aktuell eingetragen ist.

Eine Recherche ergab, dass die Betrugsmasche bereits im September 2011 in der Schweiz aufgetreten ist. Die 25-Jährige hat vorsorglich sämtliche Passwörter geändert und auch ihr Online-Banking sperren lassen. Abgesehen von dem Schrecken und den Umständen ist ihr bislang kein weiterer Schaden entstanden. 

Warnmeldung: Die Kriminalpolizei warnt vor Betrügern, die sich telefonisch als Mitarbeiter einer Computerfirma ausgeben und „Computerprobleme“ beheben möchten. Daher sollten sie sich nur von Fachleuten helfen lassen.

 

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