Dreimal bei Rot - dann war das Radl weg!
München Ruckzuck war das Radl weg. Weil er innerhalb von wenigen Wochen dreimal bei Rot über die Ampel gebrettert war, nahm die Polizei einem Münchner sein Fahrrad ab. Jetzt muss der Mann zu Fuß gehen, oder sich einen neuen Drahtesel kaufen.
Statt sich reumütig und einsichtig zu zeigen, trat der Radl-Rambo verbal voll in die Pedale: Ampeln seien überflüssiger Schnickschnack und Verkehrsregeln in ihrer Gesamtheit sinnlos – so seine eigenwillige Interpretation der Straßenverkehrsordnung.
Damit nicht genug. Er kündigte an, auch weiterhin so rücksichtslos zu fahren. Er werde seinen üblichen Fahrstil beibehalten und zwar sofort – gleich im Anschluss an die Kontrolle auf seinem restlichen Heimweg.
Für die Polizisten war der Fall damit klar. Der Mann ist ein Wiederholungstäter – und unbelehrbar. Deshalb beschlagnahmten sie kurzerhand das Radl des Münchners. Der musste zu Fuß heimgehen. Das Radl befindet sich in Polizeigewahrsam. Zurückbekommen wird er es nicht.
Zwei weitere Radl-Rambos wurden ebenfalls aus dem Verkehr gezogen. Der eine wollte vor der Kontrolle stiften gehen, der andere hatte Rauschgift in der Hosentasche.
Insgesamt 3471 Radler wurden von der Polizei im Zusammenhang mit der Aktion „Gscheid radln” im Juli kontrolliert. 2498 wurden wegen Verstößen verwarnt oder angezeigt. Die Aktion wird im August fortgesetzt.
341 Fußgänger und 663 Autofahrer bekamen eine Vorladung zur Verkehrsschulung verpasst. Sie waren bei Rot über die Ampel marschiert oder hatten am Steuer mit dem Handy telefoniert.
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