Dreifach gesuchter Mann stellt sich selbst der Polizei

Gewalt gegen Polizisten, Drogen und Beleidigung: Wegen diesen Delikten wurde ein 40-jähriger Mann von der Polizei gesucht. Am Montag stellte er sich dann am Flughafen unfreiwillig selbst.
München - Wie der Zufall so spielt. Die Münchner Justiz suchte schon seit vier Wochen mit gleich drei Haftbefehlen nach dem Mann. Am Montag wurde er dann von der Bundespolizei am Terminal 1 des Münchner Flughafens festgenommen - weil er sich quasi selbst stellte.
Der 40-Jährige hätte eigentlich gar nicht zur Polizei gemusst. Grund für seinen Besuch auf der Waffe war ein Ersatzausweis, den er beantragen wollte. Bei der Überprüfung der Personalien haben die Beamten dann die Haftbefehle entdeckt.
Der Deutsch-Österreicher war Anfang dieses Jahres dreimal vom Amtsgericht München verurteilt worden. Einmal wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu 1.200 Euro Geldstrafe oder ersatzweise 40 Tagen Haft, einmal wegen eines Vergehens nach dem Betäubungsmittelgesetz zu einer Geldstrafe von 2.700 Euro oder ersatzweise 90 Tagen Haft und ein drittes Mal wegen Beleidigung zur Zahlung von 1.200 Euro oder 40 Tagen Ersatzhaft.
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Da der Verurteilte keine der geforderte Geldstrafen bezahlt und auch keine der ersatzweise angeordneten Haftstrafen angetreten hatte, schrieb ihn die Staatsanwaltschaft München I vor vier Wochen mit drei Haftbefehlen zur Festnahme aus. Außerdem wollte die bayerische Justiz den Aufenthaltsort des Mannes erfahren, da er noch in einem Fall von Sachbeschädigung verdächtigt wird.
Am Montag tauchte der Gesuchte dann auf einer Wache der Bundespolizei am Flughafen auf. Er wollte den Service der Bundesbeamten nutzen, die ihm einen sogenannten Reiseausweis als Passersatz ausstellen sollten. Seine Dokumente habe er verloren oder sie seien ihm gestohlen worden, sagte er.
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Bei der Überprüfung entdeckten die Beamten dann die Fahndungsnotizen. Der Ingolstädter selbst wollte nichts von den Haftbefehlen gewusst haben. Nachdem er sich aber mehr oder weniger schon fast freiwillig gestellt hatte, nahmen die Bundesbeamten den 40-Jährigen fest.
Der Festgenommene selbst konnte die geforderte Geldstrafe nicht bezahlen. Anscheinend hätte der Mann aber einen Verwandten, der ihm aus der Patsche helfen hätte können. Er haderte auch lange mit sich, ob er diesen um Hilfe bitten soll, entschied sich aber schließlich dagegen. Also lieferten die Bundesbeamten den Mann in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim ein.