Drei Frauen verschleppt: Zuhälter angeklagt

Ein 27-Jähriger verschleppt drei Frauen. Erst nach Rom, dann nach München. Er verkauft sie für 100 Euro pro Stunde.
Torsten Huber |
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Der Angeklagte im Gerichtssal.
Torsten Huber Der Angeklagte im Gerichtssal.

München - Zopf, Dreitage-Bart, rotes Hemd und Jeans – der ehemalige Zuhälter Daniel P.(27) erscheint im Party-Outfit vor dem Münchner Landgericht. Doch so wie es aussieht, wird er lange nicht mehr am Nachtleben in München und Rom teilnehmen.

Staatsanwalt Franz von Hunoltstein wirft ihm schweren Menschenhandel, gefährliche Körperverletzung, dirigierende Zuhälterei und schwere Vergewaltigung vor. Mit den Opfern bandelt er in seiner rumänischen Heimatstadt Bukarest an, verspricht ihnen: „Kommt mit nach Rom. Ich habe da Verwandte. Da könnt ihr viel Geld verdienen.“

Seine Mutter lebt tatsächlich in Rom. Allerdings ist bei ihr nicht viel zu holen. Sie arbeitet in einer Schuhfabrik. Am 1. November 2010 kommen sie in Rom an. Der Angeklagte und sein bislang unbekannter Kumpel „Auras“ ziehen mit den drei Frauen, alle zirka Mitte 20, in ein Hotel. Dort sollen sie die Frauen unter Druck gesetzt haben: „Entweder ihr geht anschaffen oder es gibt Prügel. Oder eure Familien und Kinder sterben.“

Im Internet schalten sie eine „Sex-Anzeige“: 30 Minuten für 50 Euro, die volle Stunde 100 Euro. Aus Angst machen die Frauen mit. Am 13. November verlassen sie Rom. In München ziehen sie in eine Pension am Färbergraben. Die Sex-Tarife sind dieselben wie in Italien.

Außerdem müssen die Frauen sie als Tänzerinnen in der „Eve-Bar“ (Innenstadt) arbeiten. Laut Anklage schlägt Daniel P. die Frauen, vergewaltigt sie, kassiert ab. Den Geschlechtsverkehr führt er ohne Kondom mit ihnen durch, obwohl er vor vier Jahren an HepatitisC erkrankt ist.

 

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