Dramatischer Unfall am Eisbach in München: Surferin kämpfte im Wasser 30 Minuten um ihr Leben

Eine 33-Jährige verunglückt beim Surfen auf der Eisbachwelle in München schwer. Die Feuerwehr hat die Stelle gesperrt – und die Surfer-Gemeinschaft macht sich Gedanken.
Ralph Hub |
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Eine junge Frau hat sich beim Surfen an der Eisbachwelle lebensgefährlich verletzt.
Eine junge Frau hat sich beim Surfen an der Eisbachwelle lebensgefährlich verletzt. © Felix Hörhager/dpa
München

Updates vom 21. April, 13.10 Uhr: Die Surferin, die am späten Mittwochabend im Eisbach verunglückte und erst im letzten Moment gerettet werden konnte, wird weiterhin im Krankenhaus behandelt. Der Zustand der 33-Jährigen sei unverändert kritisch, sagte eine Polizeisprecherin am Ostermontag. Die Surferin stürzte von ihrem Board. Die an ihrem Knöchel befestigte Sicherheitsleine des Surfbretts wäre der 33-Jährigen beinahe zum Verhängnis geworden.

Aus bislang ungeklärten Gründen verfing sich die Leine an etwas am Grund des Eisbachs. Laut Rettungskräften kam es zu dramatischen Szenen: Die Surferin rief um Hilfe, ehe sie unter Wasser gedrückt wurde. Sie konnte sich nicht selbst befreien und kämpfte etwa eine halbe Stunde im reißenden Wasser um ihr Leben. Spezialisten der Feuerwehr konnten sie schließlich im letzten Moment befreien. Die 33-Jährige kam in kritischem Zustand in ein Krankenhaus.

Eisbachwelle nach Unfall gesperrt

Seither ist die weltberühmte Eisbachwelle gleich neben dem Haus der Kunst im Englischen Garten gesperrt. Es bestehe durchaus auch für andere Surfer weiterhin Gefahr, hieß es zur Begründung. Auf Anweisung des KVR wurden Metallgitter und Warnschilder aufgestellt. Über die Osterfeiertage gab es keine Möglichkeit, die Unfallstelle genauer zu untersuchen. Das soll in den kommenden Tagen geschehen. Dazu müssen Experten einen konkreten Plan entwickeln. Ziemlich schwierig dürfte es werden, die Stelle komplett trocken zu legen. Wahrscheinlicher ist es, dass man versuchen wird, den Wasserpegel im Eisbach abzusenken. Das kündigte ein Feuerwehrsprecher am Osterwochenende an.

Damit könnten Fachleute leichter den Grund des Eisbachs absuchen und die Ursache herausfinden, wie sich die Sicherungsleine des Surfboards verfangen konnte. Irgendein Hindernis muss es unter der Wasseroberfläche geben, das bisher allerdings noch nicht identifiziert ist. Vertreter der Münchner Surfer-Community wollen sich nach dem schweren Unfall einer Surferin für bessere Sicherheitsregeln im Eisbach einsetzen.

„Wir werden auf die Stadt zugehen und konkrete Sicherheitsmaßnahmen vorschlagen“, sagte Moritz von Sivers, zweiter Vorstand der Interessengemeinschaft Surfen in München. Zum Beispiel könnte zusätzliches Rettungsgerät wie ein Wurfsack bereitgestellt werden.

Weitere Sicherheitsmaßnahmen an Eisbach? 

Von Sivers sagte, es könne auch sinnvoll sein, ergänzende Warnschilder aufzustellen, die auf die Gefahr durch die Sicherheitsleine des Boards hinweisen. Sie verbindet die Surfer am Fußknöchel mit ihrem Brett und verhindert, dass es wegtreibt. Bei starker Strömung lässt sich die Leine aber unter Umständen nicht lösen. Es gebe hier Sicherheitssystem, die sich bei Gefahr selbst öffneten oder Sicherungen um den Körper, an die ein Surfer auch unter Zug herankomme. Die Interessengemeinschaft, als Betreiberin für eine andere Welle an der Floßlände zuständig, habe für dort bereits zusätzliches Sicherheitsequipment bestellt. Am Eisbach sei für die Umsetzung allerdings die Stadt zuständig.

Nach Eisbach-Unfall: Surferin weiter in kritischem Zustand

Erstmeldung vom 20. April: Vertreter der Münchner Surfer-Community wollen sich nach dem schweren Unfall einer Surferin an der weltbekannten Eisbachwelle im Englischen Garten für bessere Sicherheitsregeln einsetzen. "Wir werden auf die Stadt zugehen und konkrete Sicherheitsmaßnahmen vorschlagen", sagte Moritz von Sivers, zweiter Vorstand der Interessengemeinschaft Surfen in München, der Deutschen Presse-Agentur. Zum Beispiel könnte zusätzliches Rettungsgerät wie ein Wurfsack bereitgestellt werden. 

Seit den 1980er Jahren wird am Eisbach zu fast jeder Jahreszeit gesurft – weitgehend ohne größere Zwischenfälle. "In der ganzen Geschichte ist es der erste wirklich schwere Unfall", sagt von Sivers. 

Unter Wasser gedrückt 

Die 33 Jahre alte Surferin war am späten Mittwochabend verunglückt. Beim Sturz vom Board hatte sich die an ihrem Knöchel befestigte Sicherheitsleine am Grund des Eisbachs verhakt. Die Frau konnte sich nicht befreien. Laut Rettungskräften kam es zu dramatischen Szenen: Die Surferin rief um Hilfe, ehe sie unter Wasser gedrückt wurde. Erst der Feuerwehr gelang es, die Frau aus den eisigen Fluten zu retten. Sie war laut Polizei auch am Ostersonntag in kritischem Zustand. 

Unfallursache soll genauer ergründet werden

Seither ist die Welle gesperrt. Die Feuerwehr und die Stadt München hätten sich dazu entschlossen, um weitere Unfälle zu verhindern, hieß es bei der Feuerwehr. Die Welle soll gesperrt bleiben, bis eine Gefährdung weiterer Surfer ausgeschlossen werden kann. Dazu solle das Wasser abgesenkt und die Stelle inspiziert werden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Nach dem schweren Surfunfall haben die Behörden die Eisbachwelle gesperrt.
Nach dem schweren Surfunfall haben die Behörden die Eisbachwelle gesperrt. © Felix Hörhager/dpa /dpa

Laut von Sivers geht es darum, die Ursache für den Unfall zu ergründen und Festzustellen, wo sich die Leine verhakt haben könnte. Laut der Interessengemeinschaft könnte am Grund des Eisbachs ein Hindernis liegen, etwa ein E-Scooter. 

Warnschilder und Sicherheitssysteme 

Von Sivers sagte weiter, es könne auch sinnvoll sein, Warnschilder aufzustellen, die auf die Gefahr durch die Sicherheitsleine des Boards hinweisen. Sie verbindet die Surfer am Fußknöchel mit ihrem Brett und verhindert, dass es wegtreibt. Bei starker Strömung lässt sie sich aber unter Umständen nicht lösen. Es gebe hier Sicherheitssystem, die sich bei Gefahr selbst öffneten oder Sicherungen um den Körper, an die ein Surfer auch unter Zug herankomme. 

Surfen an der Eisbachwelle gilt als eine der Attraktionen in München. (Archivbild)
Surfen an der Eisbachwelle gilt als eine der Attraktionen in München. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

Die Interessengemeinschaft, als Betreiberin für eine andere Welle an der Floßlände zuständig, habe für dort bereits zusätzliches Sicherheitsequipment bestellt. Am Eisbach sei für die Umsetzung die Stadt zuständig.

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  • Monaco_Flote vor 19 Stunden / Bewertung:

    Gute Besserung der Verletzten. Nichtsdestotrotz sollte man an die Diskussion vor vier Jahren erinnern. Ungeimpfte mögen ihren Spitalaufenthalt selber zahlen. Wenn es soweit gekommen wäre, hätte ich das auch gemacht, "my Body my choice" und so, aber ich denke ich könnte das auch für derartige waghalsige Aktionen fordern.

  • nutellatami vor 20 Stunden / Bewertung:

    War völlig klar dass die Diskussion kommt. Bitte gleich Zäune um alle Gewässer und Baden komplett verbieten. Am besten auch Autofahren ach was alles verbieten weil was heutzutage so passieren kann .... jeder ist für sich selbst verantwortlich! Ende aus der Diskussion

  • Witwe Bolte vor 20 Stunden / Bewertung:

    Man kann auch in Hallbergmoos prima surfen, völlig gefahrlos. Kostet allerdings was.

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