Drängeln und Drücken: Studenten reißen sich um Platz in dieser Bibliothek in München

München - Riesige Menschenmassen und lange Warteschlangen die Einlass begehren, kennt man in München hauptsächlich von der Wiesn, vor angesagten Clubs, beim Verkaufsstart von Silvesterfeuerwerk vorm Discounter und bei ausverkauften Konzerten im Olympiastadion.
Vor Bildungseinrichtungen erwartet man Reihen mit Hunderten wartender Personen eher weniger, aber die Tage kommt dies in München auch vor, vor allem an der Münchner Ludwigstraße.
Aktuell ist für Studierende in München die Zeit angebrochen, in denen Klausuren, Prüfungen und Hausarbeiten anstehen, das heißt, es muss gebüffelt, recherchiert, gelesen und geschrieben werden. Viele der Studenten bevorzugen dafür allerdings nicht die eigenen vier Wände, sie zieht es zum Lernen in die zahlreichen Bibliotheken der Stadt.
Unzählige Studierenden in der Warteschlange: Videos zeigen Ansturm auf Uni-Bibliothek in München
Doch wer dort einen freien Platz bekommen möchte, der muss momentan früh aufstehen, denn diese sind aktuell sehr begehrt. Vor allem das im Herbst 2019 eröffnete Philologicum, die Fachbibliothek der Sprach- und Literaturwissenschaften der LMU, in der Münchner Ludwigstraße ist beliebt, wie zahlreiche TikTok-Videos beweisen. In dem Clips sind riesige Warteschlange mit unzähligen Studierenden zu sehen, die darauf warten, dass die Bibliothek um 8 Uhr ihre Pforten öffnet.
Kaum gewährt die Bibliothek Einlass strömen hunderte junge Menschen hinein um einen der begehrten Sitzplätze zu ergattern.
"Ist eine Wohnung/Zimmer frei? ": TikTok-Nutzer sind verwundert über Bibliotheken-Warteschlange in München
Unter den Videos sind zahlreiche Kommentare zu lesen. Manche TikTok-User machen sich über die Situation in München lustig und posten Kommentare wie "Ist eine Wohnung/Zimmer frei? Könnte auch Ansturm auf eine Wohnungsbesichtigung sein", "Habt ihr alle kein Zuhause?" oder "Stellen sich alle an wie im Club, anstatt in ihre eigene Fachbib zu gehen. Ist echt nicht so schwer."
Andere zeigen mit Kommentaren wie "Ich verstehe nicht, warum die einfach nicht zuhause gemütlich an ihren Schreibtischen sitzen und lernen" oder "Verstehe die ganzen Schlangen vor den Bibs nicht. Würde niemals so lange warten" ihr Unverständnis ob der Menschenmassen, berichten über eigene Bibliothekserfahrungen "Normal in der Klausurenphase", "ES IS SO brutal zurzeit" oder "Ich studier dort und finde wegen fachfremden Leuten keinen Platz im Philo" und geben Ratschläge wie "Warum geht man nicht einfach in eine andere Bib?", "Die coolen gehen Schellingstraße 3 in den Lernraum, so schöner heller Raum & man kriegt immer nen Platz" oder "Fahrt zum Chemie Campus, da ist niemand."
In einigen Wochen, wenn die Klausuren- und Prüfungsphase ihr Ende gefunden hat, dürfte der Spuk vorerst ein Ende haben und die langen Warteschlangen eher wieder vor den Clubs, beim EM-Public-Viewing oder den zahlreichen Open-Air-Konzerten in München zusehen sein. Bis Ende Juli dann die nächste Prüfungsphase ansteht und damit auch wieder die Studierenden vor den Bibliotheken.