Doppelmord in Portugal: Verdächtiger schweigt

Nach der Tötung einer 30-jährigen Frau und dem Verschwinden ihrer kleinen Tochter in Portugal schweigt in München der mutmaßliche Täter weiterhin zu den Vorwürfen. Von dem 21 Monate alten Kind fehlt weiterhin jede Spur.
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Gunnar D. (li) soll an der Algarve seine Geliebte ertränkt und das gemeinsame Kind getötet haben.
Polizei Gunnar D. (li) soll an der Algarve seine Geliebte ertränkt und das gemeinsame Kind getötet haben.

MÜNCHEN, LISSABON - Nach der Tötung einer 30-jährigen Frau und dem Verschwinden ihrer kleinen Tochter in Portugal schweigt in München der mutmaßliche Täter weiterhin zu den Vorwürfen. Von dem 21 Monate alten Kind fehlt weiterhin jede Spur.

Nach einem Doppelmord in Portugal sucht die Polizei weiter nach der Leiche der 21 Monate alten Tochter des mutmaßlichen Täters. Der 43 Jahre alte Münchner soll bei einem Urlaub sowohl die 30 Jahre alte Mutter als auch das Kind getötet haben. Das Mädchen konnte bislang nicht gefunden werden, teilte die Staatsanwaltschaft München am Dienstag mit.

Der Mann war Ende vergangener Woche in München festgenommen worden. Zeugen hatten in Portugal beobachtet, wie der Beschuldigte seine 30 Jahre alte Freundin im Meer ertränkt und dann zum Strand getragen hatte. Dort hatte er Rettungsversuche für die bewusstlose Frau verhindert und war mit dem Kind verschwunden.

Die Polizei geht davon aus, dass er die kleine Alexandra auf dem Weg zum Hotel tötete und in der felsig zerklüfteten Steilküste zurück ließ. Die Suche der portugiesischen Behörden sei bislang erfolglos verlaufen.

Danach war der 43-Jährige mit einem Mietwagen nach Lissabon und von dort mit einem Flugzeug nach München geflogen. Nach seiner Festnahme war ihm ein deutscher und europäischer Haftbefehl wegen zweifachen Mordes eröffnet worden. Er schweigt zu den Vorwürfen und hat über seinen Anwalt erklären lassen, er habe Alexandra am Strand in Portugal Leuten übergeben, die sich um das Kind kümmern sollen. Das hält die Staatsanwaltschaft für unglaubwürdig.

Der Mann soll den Beschluss zu dem Doppelmord bereits in Deutschland gefasst haben. Seine in Stuttgart lebende Lebensgefährtin habe nichts von dem Doppelleben ihres Partners mit Freundin und dem Kind gewusst.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Festgenommenen Mord aus Habgier, Heimtücke und niedrigen Beweggründen vor. Die portugiesische Justiz hat die Auslieferung beantragt. Vorrang hätten aber die Festhalteanordnung der Münchner Generalstaatsanwaltschaft und der deutsche Haftbefehl. (dpa)

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