Doofsein tut eben doch sehr weh

"Generation Doof" - jetzt auch als Show. Am Mittwoch gastieren Anne Weiss und Stefan Bonner im Carl-Orff-Saal im Gasteig
Wer ist gerade nochmal Bundespräsident? Und was ist gerade nochmal ein Bundespräsident? Wer wirklich in Abgründe blicken will, der kann sich ja durch die einschlägigen Fernsehformate zappen. Und abseits der Belustigung muss man festhalten, dass auch Menschen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, theoretisch ein Wahlrecht haben, mit dem sie die Geschicke dieses Landes beeinflussen können.
Gruppentherapie und Auswege aus der Krise
„Generation Doof“ heißt das Buch von Anne Weiss und Stefan Bonner, die sich dem Phänomen der anscheinend grassierenden Verblödung angenommen haben. Ein durchaus akutes Phänomen, haben die beiden erkannt: „Dummheit hat es zweifellos schon immer gegeben. Das Neue daran ist, dass sich die Generation Doof ihres Unwissens nicht mehr schämt, sondern es spontan zur Schau stellt.“ Die medialen Möglichkeiten haben da nichts verbessert. Im Gegenteil: Jede stumpfsinnige Aktion wird mit dem Handy gefilmt und auf ein Videoportal gebeamt. In ihrer Show liefern Weiss und Bonner aber nicht nur die nötige Gruppentherapie, sondern wollen auch Auswege aus der Krise zeigen – bevor die folgende Generation die Generation Super-Doof wird.
Christian Jooß
Carl-Orff-Saal (Gasteig), Rosenheimer Straße 5, 20 Uhr, Eintritt: 15 bis 21 Euro, Informationen unter www.promoters-group-munich.de