Doch kein Protest: Maklerstreik abgesagt
Bei der Urabstimmung stimmt nur ein Drittel für den Ausstand. Mehr als 60 Prozent enthalten sich.
München - Vielleicht war der Druck im Vorfeld doch zu groß: Alltag statt Ausstand heißt es am Freitag für die Münchner Makler. Protestiert werden sollte gegen das von der Bundesregierung geplante Bestellerprinzip bei der Wohnungsvermittlung. Bei der vom Bundesverband für die Immobilienwirtschaft (BVFI) initiierten Urabstimmung über einen für diese Woche geplanten Makler-Streik haben sich aber lediglich ein Drittel für einen Streik ausgesprochen.
Fünf Prozent stimmten dagegen, ganze 64 Prozent der Abstimmungs-Teilnehmer enthielten sich. Ohnehin beteiligten sich nur wenige Makler an der Urabstimmung: Von 11.000 BVFI-Mitgliedern nahmen lediglich 3700 teil.
„Die hohe Anzahl der Enthaltungen dürfte damit zu erklären sein, dass diese Makler überwiegend nicht in der Vermittlung von Mietwohnungen tätig sind und deshalb das Bestellerprinzip für sie von untergeordneter Bedeutung ist“, heißt es in einer Mitteilung des BVFI.
Dazu kommt, dass die Pläne schon während der Abstimmung für viel Kritik gesorgt haben – auch von Maklern selbst. So hatten viele Immobilienbüros in München im Gespräch mit der AZ deutlich gemacht, sich nicht an dem Streik beteiligen zu wollen.
Auch der Konkurrenzverband IVD hatte sich gegen die Maßnahme ausgesprochen – weil die den Maklern eher schade als nütze.
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