DJs im Doppelpack

Hier erzählen Leute von ihrem Wochenende: Heute sind das die Brüder Amédée (21) und Milen Till (26), die als DJ-Duo "Kill the Tills" bekannt sind
von  Laura Kaufmann

 Hier erzählen Leute von ihrem Wochenende: Heute sind das die Brüder Amédée (21) und Milen Till (26), die als DJ-Duo „Kill the Tills“ bekannt sind

Von Amédée und Milen Till

 Wir freuen uns, wenn wir mal frei haben und feiern können, ohne Platten aufzulegen. In letzter Zeit nehmen die Buchungen überhand. Da müssen wir schauen, dass wir noch Zeit für andere Projekte haben: Wir kuratieren zum Beispiel eine Ausstellung bei Art Basel und organisieren Abende wie „Nachts, wenn der Autor kommt“ in der Blumenbar.

Bei diesen Abenden legen wir auf und laden einen Autor ein, der über die Nacht schreibt. Aus den Kurzgeschichten machen wir ein Buch. Nächsten Samstag kommt etwa Tom Kummer, der mit den gefälschten Interviews. Aber dieses Wochenende haben wir frei. Auch dann gibt es uns im Doppelpack, wir wohnen auch zusammen. Nach dem Aufstehen überlegen wir uns, ob wir mit dem Rad Richtung Friedensengel runterfahren oder Richtung Maximilianeum. Oder ob wir faul sind und in Haidhausen bleiben.

Da starten wir gut in den Tag mit Cappuccinos im Café Fortuna in der Sedanstraße. Nett ist da auch der bayerische Japaner Nomya in der Wörthstraße, zum Sushi essen oder einfach Bier und ein bisschen Hirschkuss-Schnaps trinken. Oder wir schauen auf ein Bier in der Rakete am Johannisplatz vorbei.

In der Maxvorstadt gehen wir im Adria in der Türkenstraße ein Eis essen, das machen wir, seit wir Kinder waren.

Wir lassen uns gern treiben und planen nichts. Entweder wir steigen auf die Räder, oder wir nehmen die 18er Tram, unsere Stammlinie. Die fährt uns überall hin und nachts wieder nach Hause, dann können wir uns den Abend gegenseitig nochmal erzählen.

Wenn wir gegen Nachmittag ins Glockenbachviertel radeln, schauen wir bei Finespitz’s Hot Dog in der Müllerstraße vorbei. Das sind Freunde von uns und wir haben bei der Eröffnungsfeier aufgelegt. Dafür werden wir in Hot Dogs ausbezahlt. Amédée mag die Classic-Version am liebsten. Außerem treffen wir da die Hälfte der Leute, die wir abends beim Feiern gesehen haben, das ist immer witzig.

Ansonsten essen wir ab und zu in der Königsquelle am Baaderplatz: Da gibt es die besten Schnitzel, und Schnitzel ist das einzige Essen, auf das wir uns immer einigen können.

Seit es die Erste Liga und die Registratur nicht mehr gibt, sind wir aber nicht mehr oft in Clubs. Wir ziehen eher durch die Bars im Glockenbachviertel, starten im Zappeforster oder im Holy Home, schauen in Robinsons Bar vorbei und natürlich in der Blumenbar – da schauen wir diesen Samstag auf jeden Fall bei „We play House“ vorbei.

Und das Kong in der Prielmayerstraße mögen wir gern, das hat auch was von alten Zeiten. Die ersten großen Partys haben wir im Café King gemacht, und das sind zum Teil die gleichen Betreiber dort. Irgendwann wollen wir einen eigenen Laden haben, das ist unser Traum. Egal ob eine Kneipe oder einen Kiosk, einen Fahrrad-Reparaturladen oder einen Club. Irgendeinen Ort, an dem wir unsere Freunde empfangen können.

 

 

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