Django Asül: Juckpulver beim Maibock-Anstich

Der Maibock-Anstich im Hofbräuhaus ist das Derblecken, das sich die bayerische Staatsregierung auf eigene Kosten leistet. Festredner ist Django Asül, der sich über Millardenlöcher und Guttenberg Gedanken gemacht hat. Welche, lesen Sie im AZ-Interview
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Spitze Zunge: Kabarettist Django Asül.
Lindenthaler Spitze Zunge: Kabarettist Django Asül.

MÜNCHEN - Der Maibock-Anstich im Hofbräuhaus ist das Derblecken, das sich die bayerische Staatsregierung auf eigene Kosten leistet. Festredner ist Django Asül, der sich über Millardenlöcher und Guttenberg Gedanken gemacht hat. Welche, lesen Sie im AZ-Interview

AZ: Ihr Stil gilt als gemein, aber charmant: Worauf müssen die Maibock-Gäste bei Ihrer Rede gefasst sein?

Django Asül: Es geht hauptsächlich um eine analytische Aufarbeitung von dem, was seit vergangenen Sommer in der bayrischen Staatsregierung passiert. Da ist viel Charmantes und viel Gemeines dabei. Auf die richtige Mischung kommt es an. Ich sehe mich als externen Revisor der Staatsregierung. Und in offene Wunden kann man Salz, Zucker und auch Juckpulver streuen. Wer genau was abkriegt, hängt von den jeweiligen Einzelleistungen in Wort und Tat ab.

AZ: Das Personalkarussell der CSU dreht sich schnell wie nie: Erstmals ist Georg Fahrenschon als Finanzminister Gastgeber - wie würdigen Sie das?

Django Asül: Da gibt es per se erst mal nichts zu würdigen, weil er ja von Amts wegen quasi dazu verdonnert ist, dieses traditionsreiche Veranstaltung fortzuführen. Was eher zu würdigen ist: Er scheint den Maibock-Anstich tatsächlich nicht als Pflichtveranstaltung zu sehen, sondern freut sich richtig drauf. Das wurde mir von mehreren Seiten zumindest mitgeteilt. Das kann aber auch daran liegen, dass er noch nicht weiß, was ich über ihn zu sagen habe. Umgekehrt weiß ich auch nicht, was er über mich sagen wird. Wir befinden uns also auf Augenhöhe.

Die Landesbank war von Anfang an eine Bad Bank

AZ: Was fällt Ihnen zu den Namen Haderthauer, Hohlmeier und Pauli ein?:

Django Asül::Es scheint doch genug Frauen zu geben, die sich gerne und ohne Not Ärger einhandeln.

…und zu Guttenberg, Söder und Seehofer?:

Django Asül: Von diesen drei Herren wird derzeit scheinbar nur einer für voll genommen von der Öffentlichkeit im allgemeinen und von der Kanzlerin im besonderen.

AZ: Im April 2008 lag der Verlust der Landesbank bei 770 Millionen Euro, jetzt sind es fünf Milliarden. Können Sie darüber noch Witze machen?:

Django Asül: Als gelernter Bankkaufmann würde ich nie Witze über eine Bank machen! Und während alle Welt über die Schaffung von Bad Banks diskutiert, beweist Bayern auch hier seine Vorreiterrolle: Die Landesbank war quasi von Anfang an als Bad Bank konzipiert.

Ein paar Schluck Maibock reichen für die richtige Demut und Aufmerksamkeit

AZ: Der 23. April ist auch Welttag des Buches: Welche Lektüre empfehlen Sie den Politikern zur Einstimmung auf Ihre Rede?:

Django Asül: Um die Rede so richtig wirken zu lassen, empfehle ich lieber, völlig unvorbelastet im Hofbräuhaus zu erscheinen. Ein paar Schluck Maibock sollten reichen, um die passende Demut und Aufmerksamkeit zu bewerkstelligen.

AZ: Der Maibock-Anstich ist erst am 30. April im Fernsehen zu sehen - warum nicht live wie das Derblecken vom Nockherberg?:

Django Asül: Dass der Nockherberg live übertragen wurde, war der Terminverschiebung geschuldet. Ursprünglich wäre die Aufzeichnung wie immer drei Tage danach gesendet worden. Letzten Endes ändert das aber nichts an der Qualität des Dargebotenen. Meine Arbeit bleibt die gleiche. Und ich freu mich drauf.

Interview: Katharina Rieger

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