Diskussion um Ladenschluss und mehr

Im AZ-Café kommt es zum Gipfel zwischen Wirtschaftsminister Zeil und Schwabinger Einzelhändlern. Zeil: "Unser Koalitionspartner ist nicht handlungsfähig"
Timo Lokoschat |
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Im Gespräch (v.l.): Catja Wittmann, Wolfgang Bischoff, Angela Böhm, Martin Zeil, Susanne Wiebe und Markus Brandl.
Daniel von Loeper Im Gespräch (v.l.): Catja Wittmann, Wolfgang Bischoff, Angela Böhm, Martin Zeil, Susanne Wiebe und Markus Brandl.

Im AZ-Café kommt es zum Gipfel zwischen Wirtschaftsminister Zeil und Schwabinger Einzelhändlern. Zeil: "Unser Koalitionspartner ist nicht handlungsfähig"

Schwabing - Es geht um längere Öffnungszeiten – und um Mode in der Politik: Am vierten Tag des AZ-Cafés im „Ringelnatz“ ist es zum Gipfel zwischen Einzelhändlern und Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil gekommen, moderiert von AZ-Landtagskorrespondentin Angela Böhm.

Der FDP-Politiker schneidet erwartungsgemäß sofort sein Lieblingsthema an: das Ladenschlussgesetz. Deutlich wie sonst nur hinter verschlossenen Türen formuliert er seine Kritik an der CSU: „Wir haben es leider mit einem Koalitionspartner zu tun, der aufgrund eines Traumas nicht handlungsfähig ist!“, wettert Zeil. Er spielt auf eine Abstimmung in der CSU-Fraktion an, die 2006 unter dramatischen Umständen 51:51 ausging. „Danach hat sich die CSU entschieden, kraftvoll gar nichts zu tun!“ Man solle mit Ländern wie Baden-Württemberg und Hessen gleichziehen und endlich ein „Ladenöffnungsrecht“ schaffen, das dem 21. Jahrhundert angemessen sei.

Bei seinen Gesprächspartnern stößt er damit nur teilweise auf Gegenliebe: Catja Wittmann, die das Einrichtungsgeschäft „Focus“ an der Münchner Freiheit betreibt, hat diesen Sommer sogar früher zugesperrt, weil die Kunden nach 18 Uhr nicht gekommen seien. „Ich weiß nicht, ob der Bedarf wirklich so groß ist.“ Außerdem müsse man an das Familienleben der Verkäuferinnen denken.
Auch Markus Brandl, Geschäftsführer von Vinzenzmurr („Unsere Keimzelle ist Schwabing“), kann sich nicht wirklich für Zeils Vorstoß erwärmen. „Nach 20 Uhr eine Metzgerei zu öffnen, wäre der Wahnsinn“, sagt er. Letztlich würden von einer Liberalisierung vor allem Betriebe ohne wenig Personal profitieren.

Offener sind da Unternehmer Wolfgang Bischoff („Handstich“) und Designerin Susanne Wiebe. Sie lenken das Gespräch auf die Mode. Wiebe fordert mehr Engagement von Stadt- und Landesregierung. „In Frankreich gäb’s keine Mode ohne Politik!“ München brauche wieder große Events, zum Beispiel in der Residenz – „warum sollen wir uns da die Butter vom Brot nehmen lassen?!“
Landtagskorrespondentin Angela Böhm ist skeptisch, was das Modebewusstsein der Staatsregierung betrifft. „Im Kabinett gibt’s den Einheitslook. Ein grauer Anzug ist da schon fast eine Sensation.“
Das will Zeil nicht auf sich sitzen lassen. „Das Kabinett ist hoch modebewusst“, behauptet er. Sein Anzug sei auch wirklich tadellos, lobt Wiebe. Es besteht Anlass zur Hoffnung.

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