Diskretion? Ehrensach! So war's im legendären Roy

Es ist eine Legende weit über Münchens Stadtgrenzen hinaus: das plüschige Bar-Bistro Roy, das über vier Jahrzehnte lang "zweites Wohnzimmer" für unzählige Stammgäste war.
von  Annette Baronikians
Viele Gesichter, Geschichten und natürlich Kitsch.
Viele Gesichter, Geschichten und natürlich Kitsch. © Foto: A. Baronikians

München - Internationale Top-Stars gaben sich die Klinke in die Hand: Michael Jackson, Tina Turner oder das Magier-Duo Siegfried und Roy. Der große Luciano Pavarotti feierte hier ebenso wie Chris de Burgh, der im Roy seine spätere Ehefrau kennenlernte.

Begonnen hatte alles 1978, als der Namensgeber des Roy, der ebenso charmante wie perfekte Gastgeber Roy Dubowy, am Sendlinger- Tor-Platz das frühere (seit 1959 bestehende) Café seiner Mutter übernahm. Mit Sitznischen, Mahagoni-Bar, Lüstern, handgemalten Wandgemälden und stets wechselnder, sehr üppiger Deko schuf Dubowy seine Gastro-Legende.

Stars im Roy: Zwischen Diskretion und Blitzlichtgewitter

Von den unzähligen Promi-Besuchen zeugten die vielen Fotos der Stars an den Wänden des Lokals. Dort galt das Credo: Wer mag, bleibt für sich. Wer's möchte, bekommt Blitzlichtgewitter. Diskretion war Ehrensache, und auch deshalb fühlten sich Stars von nah und fern wohl.

Nachdem Roy Dubowy seinen berühmten In-Treff 1999 verkauft hatte, fürchteten nicht wenige, dass dies das Ende des Lokals sein könnte. Doch der damalige Geschäftsführer und Entertainer Günther Grauer übernahm und schaffte es, das Roy erfolgreich weiterzuführen.

Die großen internationalen Stars wurden langsam weniger. Durch Grauers Kontakte in der Schlagerbranche sah man im Roy fortan aber auch Künstler wie Semino Rossi oder Heino.

Doch dann kam Corona. Zudem stand eine Grundsanierung des Gebäudes an. Ende 2020 traf Grauer die schwere Entscheidung, sein Bar-Bistro für immer zuzusperren: Schluss für eine Institution - und für München (nach der Schließung von Kay's Bistro am Viktualienmarkt) das Ende des letzten legendären Plüsch-Lokals.

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