Disco-Schlägerei: Student verliert beinahe sein rechtes Augenlicht

MÜNCHEN - Drei junge Männer sollen laut Anklage einen Studenten (22) vor einer Münchner Disco verprügelt und mit Tritten gegen den Kopf tracktiert haben. Das Opfer hätte beinahe sein rechtes Auge verloren.
Überfüllte U-Bahnen und Diskotheken meidet BWL-Student Tobias G. (22). Seine Hobbys Fußball und Skifahren hat er aus Angst vor einer weiteren Kopfverletzung aufgegeben. Eine Titanplatte hält die rechte Augenhöhle des Studenten zusammen. Tobias G. wurde Opfer, weil er eine Disco-Schlägerei schlichten wollte. Die drei Täter müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Münchner Amtsgericht verantworten.
Es passierte in der Nacht zum 16. Mai 2009, gegen 02.30 Uhr: Tobias G. war mit Freunden bei einer Geburtstagsparty in der Disco „Spielwiese“ im Kunstpark Ost. Die Angeklagten Manuel C. (20), und Pierre P. (25) sollen laut Anklage Spezln von Tobias G. auf der Herrentoilette verprügelt und einem mit den Füßen getreten haben. Nur weil sie angeblich „blöd geschaut“ haben.
Fußtritte gegen den Kopf
Die Türsteher warfen Täter und Opfer aus der Discothek. Der dritte Angeklagte David A. (27) begleitete seine beiden Schläger-Freunde nach draußen. Nachdem Rauswurf ging die Prügelei auf der Straße weiter. Tobias G. ging mit anderen Geburtstagsgästen vor die Tür und wollte den Streit schlichten. Die Schläger gingen auf ihn los. Der Angestellte Pierre P. schlug und trat Tobias G. mehrfach ins Gesicht, als er bereits am Boden lag. Erst das Sicherheitspersonal konnte die Schlägerei beenden, alarmierte die Polizei. Fünf Tage lag Tobias G. stationär in einer Münchner Klinik. Der so genannte Orbitalknochen (Augenhöhle) war durch die Tritte vollkommen gesplittert.
Die Angeklagten sind nicht voll geständig
„Das Auge drohte rauszufallen. Mein Mandant hätte auf dem rechten Auge erblinden können“, sagt Rechtsanwalt Rudolf Saebel, der für den Studenten als Nebenkläger in dem Verfahren auftritt. Die Angeklagten sind nicht voll geständig. Der Azubi Manuel C. will niemanden am Boden gesehen: „Ich weiß nicht einmal, ob ich dabei war.“ Pierre P. meinte: „Wahrscheinlich habe ich getreten.“ Schausteller David A. sagte: „Ich bin selber geschlagen worden.“
Der Prozess dauert an.
Torsten Huber