Dirigent Lorin Maazel unterschreibt in München

Jetzt ist es offiziell: Lorin Maazel wird von 2012 an Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Am Samstag unterschrieb der Star-Dirigent in München einen Drei-Jahres-Vertrag. Offen blieb bei der Vertragsunterzeichnung, was der 80-jährige US-Dirigent für sein Engagement in München bekommen soll.   
von  Abendzeitung
Lorin Maazel gilt als teuerster Dirigent der Welt.
Lorin Maazel gilt als teuerster Dirigent der Welt. © dpa

MÜNCHEN - Jetzt ist es offiziell: Lorin Maazel wird von 2012 an Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Am Samstag unterschrieb der Star-Dirigent in München einen Drei-Jahres-Vertrag. Offen blieb bei der Vertragsunterzeichnung, was der 80-jährige US-Dirigent für sein Engagement in München bekommen soll.   

„Wir plaudern nicht Vertragsdetails aus“, sagte der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD). Er wies Spekulationen zurück, die Stadt könne sich Maazel nicht leisten. „Es bewegt sich alles im Rahmen des bisherigen Budgets der Philharmoniker.“ Alles andere sei in Zeiten knapper kommunaler Kassen auch nicht angebracht.

"Bin ich nicht viel zu alt für Euch?"

Der 80 Jahre alte Musik-Star, der als teuerster Dirigent der Welt gilt, war nach eigenen Angaben überrascht über das Angebot aus München. „Ich habe die Frage gestellt: "Bin ich nicht viel zu alt für Euch?"“, sagte er. „Habt Ihr nicht Angst, dass ich irgendwie im Laufe des Vertrags krepieren werde?“

Eigentlich habe er nach seiner Zeit bei den weltberühmten New Yorker Philharmonikern ein wenig kürzertreten wollen, sagte Maazel. „Ein bisschen mit den Enkelkindern spielen, ein bisschen komponieren“, das seien seine Pläne gewesen. „Nach sieben Jahren in New York dachte ich, es reicht jetzt als Musikdirektor.“ Zur Freude der Stadt München überlegte der 80-Jährige es sich aber noch einmal anders. „Es ist uns schon ein gewaltiger Stein vom Herzen gefallen“, sagte Münchens Kulturreferent Hans-Georg Küppers.

Maazel tritt die Nachfolge des bisherigen Chefdirigenten Christian Thielemann an, der nach Querelen um seine Vertragsverlängerung zur Sächsischen Staatskapelle in Dresden wechselt. Thielemann wollte das letzte Wort darüber haben, welche Stücke Gastdirigenten mit seinen Philharmonikern aufführen dürfen. Laut Vertrag lag die Letztverantwortung aber beim Intendanten. Thielemann wollte das ändern, die Stadt nicht – und ließ ihn ziehen.

(dpa)

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