Dioxin-Skandal: Welchen Eiern Sie trauen können

Am Wochenende mussten 934 weitere Höfe gesperrt werden. Bio-Eier sind inzwischen fast überall vergriffen. Doch es gibt eine Alternative
von  Abendzeitung
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MÜNCHEN - Am Wochenende mussten 934 weitere Höfe gesperrt werden. Bio-Eier sind inzwischen fast überall vergriffen. Doch es gibt eine Alternative

Dioxin-verseuchtes Tierfutter, Gift in unserem Essen – da ist so manchem die Lust aufs Frühstücksei vergangen. Erst recht, nachdem am Wochenende bekannt wurde, dass weitere 934 Höfe gesperrt werden mussten, darunter 110 Legehennenbetriebe. Die gute Nachricht: Das bayerische Netzwerk „Unser Land“ bietet 75 ökologische Lebensmittel aus der Region an – und derzeit eine Alternative zu den Bio-Eiern, die in den meisten Supermärkten restlos ausverkauft sind.

Seit 2009 ist der Eier-Absatz bei „Unser Land“ um 30 Prozent gestiegen – und seit dem Dioxin-Skandal geht es weiter steil nach oben. „In München ist die Nachfrage nach unseren Produkten besonders groß“, sagt „Unser Land“-Sprecherin Marianne Wagner. „Die Münchner sind sensibel und wollen genau wissen, woher ihre Lebensmittel kommen.“

Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:

Wer ist „Unser Land“? Ein Dachverband und eine GmbH. Der Verband (2000 gegründet) umfasst elf gemeinnützige Vereine aus München, Augsburg und elf Landkreisen um München. Die „Unser Land“-GmbH ist für Preispolitik und Marketing zuständig. Schirmherr ist Ex-Landtagspräsident Alois Glück.

Was steckt hinter der Netzwerk-Idee? Der Weg vom Bauern zum Verbraucher soll nachvollziehbar, das Erzeugnis gesund für Mensch und Natur sein.

Alles Bio, oder was? Die Bio-Palette reicht von Brot und Honig bis Gemüse, Mehl und Milch. Nicht Bio, aber ohne Gentechnik hergestellt: Eier, Nudeln und Käse aus der Schaukäserei Ettal.

Welche Richtlinien gibt es? Das Tierfutter muss zu 100 Prozent aus Bayern kommen, genauer gesagt: aus der Region der teilnehmenden „Unser Land“-Partner. Käfighaltung ist nicht erlaubt.

Wie setzt sich das Futter der Hennen zusammen? Neben Mais, Weizen, Hafer und Erbsen gibt’s gentechnikfreies Soja als Eiweißlieferant.

Wer überprüft die Futtermittel? „Unser Land“-Mitarbeiter und unabhängige Labore.

Wie viel teurer ist das Dioxin-freie Ei? „Unser Land“-Eier sind rund 10 Prozent teurer.

Wo gibt’s die Produkte? Im gesamten Netzwerk gibt es rund 750 Verkaufsstellen. In München bieten die Supermärkte Tengelmann, Hit, Rewe und Edeka die Produkte an. Auch einzelne Gaststätten verwerten „Unser Land“-Lebensmittel, so zum Beispiel der Ratskeller am Marienplatz. Mehr Infos dazu auf unserland.de.

Sylvia Petersen

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