Digitalfunk auf der Wiesn: Schnellere Hilfe im Notfall

MÜNCHEN - Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste testen auf der Wiesn das Digitalfunknetz. Bis 2012 soll ganz Bayern darauf zugreifen können. Einsatzkräfte schätzen die Vorteile.
Knarzende Funksprüche und übergroße Sprechgeräte gehören in Bayern bald der Vergangenheit an. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste in Bayern sollen ab 2012 flächendeckend digital funken. Ziel ist eine bessere und schnellere Hilfeleistung im Notfall.
Was sich für die Einsatzkräfte ändert, zeigt sich derzeit auf der Wiesn. Hier ist das Digitalfunknetz im Probebetrieb. Unabhängig von den Sicherheitsmaßnahmen der letzten Tage hob Innenstaatssekretär Bernd Weiß am Montag den Vorteile der neuen Technik hervor: „Nebengeräusche werden unterdrückt. „Man kann neben der Blasmusik stehen und wird von der Einsatzzentrale immer noch verstanden.“
Zudem ist die neue Technik rausch- und strahlungsärmer. Erstmals überhaupt lassen sich damit Textnachrichten versenden. Auch Funklöcher gehören bald der Vergangenheit an.
„Die Verständigung ist viel besser“, berichtet Matthias Beth von der BRK-Bereitschaft Unterschleißheim. „Bei der alten Technik hat man sich oft schwer getan, irgendwas zu verstehen.“ Im Einsatz zeigt sich zudem der Größenvorteil: Die neuen Funkgeräte sind gerade mal halb so groß wie die alten.
Ende des Jahres sollen die bayerische Landeshauptstadt und der Landkreis München in den Probebetrieb gehen. 36 von 37 Antennen für München sind bereits errichtet. Das gemeinsame Netz für alle Behörden mit Sicherheitsaufgaben löst bundesweit die analogen Funknetze ab. Bis 2012 soll flächendeckend auf digitale Technik umgerüstet werden. Dafür wird derzeit noch nach Standorten in Bayern gesucht.
va