Dietl: München "jederzeit" zur Aufnahme von 260 Afghanen bereit

Münchens Bürgermeisterin bekräftigt, dass die Stadt als Mitglied bei der Initiative "Sicherer Hafen" bereit ist, flüchtende Afghanen aufzunehmen.
von  Lukas Schauer
Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD).
Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD). © Bernd Wackerbauer

München - Erste bayerische Städte haben sich am Dienstag zur Aufnahme von Geflüchteten aus Afghanistan bereiterklärt, nachdem dort die militant-islamistischen Taliban de facto die Macht übernommen haben, darunter auch München.

"Die Lage in Afghanistan ist dramatisch. Erschütternde Bilder von Rettung suchenden Menschen am Flughafen Kabul zeigen das ganze Ausmaß der dort herrschenden Verzweiflung und Not", betonte Münchens Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD).

München will 260 Afghanen aufnehmen

München könne jederzeit 260 Menschen unbürokratisch aufnehmen und habe dies bereits der Bundesregierung signalisiert, betonte sie. "Bei Bedarf darüber hinaus sind wir immer gesprächsbereit. Die Menschenwürde steht für uns an erster Stelle", so Dietl weiter.

Darüber hinaus habe sie sich bei Außenminister Heiko Maas (SPD) für ein Einzelschicksal stark gemacht - eine Münchnerin, die im Gegensatz zu ihrem Ehemann und ihren drei Kindern keinen deutschen Pass hat, sei bisher nicht auf der Liste der Auszufliegenden.

Auch die Universitätsstadt Erlangen hat die Aufnahme von Menschen aus Afghanistan angeboten. Die Stadt könne kurzfristig zehn Familien aufnehmen, sagte Oberbürgermeister Florian Janik (SPD). Erlangen ist wie München Mitglied im Städtebündnis "Sichere Häfen". Dem Bündnis, das sich als Wertegemeinschaft zur Aufnahme in Not befindlicher Geflüchteter versteht, gehören bundesweit 100 Kommunen an, darunter neben München und Erlangen auch die bayerischen Städte, Nürnberg, Schwabach, Regensburg, Straubing, Würzburg und Aschaffenburg.

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