Dieter Reiter will "auf Augenhöhe" mit dem Umland reden

 Der rote Oberbürgermeister-Kandidat Dieter Reiter meint, dass München künftig nicht mehr an den Ortsschildern aufhören wird.
von  Julia Lenders

München - Für Dieter Reiter besteht die Wohnungspolitik aus drei Säulen: Er will erstens dafür sorgen, dass bezahlbare Wohnungen auch in Zukunft bezahlbar bleiben, zweitens will er den Bestand ausbauen und sich drittens für ein mieterfreundliches Mietrecht einsetzen.

Und wie? Die 60.000 städtischen Wohnungen würden nicht verkauft, verspricht Reiter. Es sollen im Gegenteil mehr werden.
Außerdem sagt der SPD-Mann: „Wir dürfen nicht zulassen, dass angestammte Mieter aus ihren Stadtquartieren vertrieben werden.“ Dabei setzt er vor allem auf ein Umwandlungsverbot.

Wenn es ein solches endlich gäbe, müsste die Kommune jede Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen zuerst genehmigen. Es ist die Aufgabe der Landesregierung, dieses lange geforderte Verbot auf den Weg bringen. Dies scheint nun anzustehen.

Die Stadt müsse beim Wohnungsbau ihre eigenen Zielzahlen erreichen – das war in den vergangenen Jahren nie geglückt. Außerdem werde es in 20 oder 30 Jahren nicht mehr gehen, „dass München an den Orts-Ende-Schildern aufhört“. Deshalb müsse man intensiver und auf Augenhöhe mit dem Umland sprechen.

In Sachen Mietrecht will Reiter dafür kämpfen, dass es „einen vernünftigen“ Mietspiegel gibt. Wobei vernünftig für ihn heißt, dass die Datenbasis dafür nicht nur Neuvermietungen berücksichtigen dürfe.

Das Thema Nachverdichtung hat für Reiter nicht die alleroberste Priorität. „Erhalt und Schutz von Wohnungen sind mindestens genauso wichtig wie ,schaffe, schaffe, Häusle baue’.“ Natürlich müssten vorhandene Flächen aber bestmöglich genutzt werden – was dichteres Bauen als in der Vergangenheit bedeute. Baulücken sollten geschlossen und das Thema Dachgeschossausbau angegangen werden.

Bei der Umwandlung von Gewerbeflächen in Wohnungen plädierte Reiter für Augenmaß: „Wir brauchen auch Produktion.“

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