Dieses Münchner Paar fasst die Schlange im Badesee
München/Rosenheim - Ohne ihre Leidenschaft für Schlangen und andere Reptilien hätten sie sich erst gar nicht kennengelernt. Inzwischen sind Laura und Bobby Bok sogar verheiratet. Und weil sie Schlangen so sehr lieben, ist das Münchner Paar gleich nach der Rückkehr aus ihren Flitterwochen auf den Seychellen zur Schlangen-Safari in den Landkreis Rosenheim aufgebrochen.
Schlangen-Alarm am Badesee: Suche nach Anakonda
Als Reptilien-Fans wussten sie natürlich, wo sie als erstes am Siferlinger See nach der Anakonda suchen mussten. „Wir haben an dem Uferbereich begonnen, der am sonnigsten war“, erzählt Laura Bok. „Denn Schlangen suchen Wärme, und deshalb haben wir gehofft, sie an einem sonnigen Plätzchen zu finden.“
Anfangs ist die Anakonda ziemlich sauer, will beißen
Das Münchner Paar – er Biologielehrer an einer Schule, sie Psychologin – hat Glück: Bereits nach etwa einer Stunde entdecken sie die Schlange direkt am See. „Bobby erkannte sofort, dass es sich um eine sogenannte gelbe Anakonda handelt“, erzählt Laura Bok. Angst, eine Schlange anzufassen, haben natürlich beide nicht.
„Für uns war es das Highlight überhaupt, das Tier zu finden“, sagt Laura Bok. Anfangs ist die Anakonda, die inzwischen von der Münchner Reptilienauffangstation auf den hübschen Namen Ambrosius getauft wurde, überhaupt nicht begeistert vom Besuch der beiden Warmblüter. Bobby Bok: „Sie hat versucht zu beißen. Doch dann hat sie sich schnell beruhigt. Offenbar ist sie Menschen gewöhnt.“
Das Paar verständigt die Polizei in Rosenheim. Eine Streife kommt raus zu See.
Eine Schlange als Haustier kommt für das Paar nicht in Frage
Zwei Wochen hatte die Anakonda am Badesee in der Gemeinde Söchtenau für Aufregung und in Medien für Schlagzeilen gesorgt. Viele suchten nach ihr. Sogar Eltern mit ihren Kindern fuhren an den See. Einige kommen zufällig dazu, als Ambrosius am Samstag gefangen wird. Sie dürfen die Anakonda sogar streicheln, bevor sie zur Reptilienauffangstation München gefahren wird.
Laura und Bobby Bok wollen Ambrosius übrigens nicht behalten: „Wir finden es schöner, Tiere in freier Wildbahn zu bebachten. Eine Schlange als Haustier käme für uns nicht in Frage.“ Bei Ambrosius handelt es sich vermutlich um ein Männchen, sagt Tierärztin Isabel Grefen von der Reptilienstation. Für eine sichere Aussage sei das Tier noch zu klein: etwa 1,50 Meter lang. Wie die Schlange, die im tropischen Südamerika beheimatet ist, an den See kam – ob ausgesetzt oder entwischt –, ist bisher unklar. Den Herbst hätte sie laut Grefen dort vermutlich aber nicht überlebt.
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