Dieser Winter in München ist zum Kuscheln!

München - Spiegelglatte Straßen, eiskalter Wind, mieses Matschwetter – nein, der Winter hat nicht bloß schöne Seiten. Auch heuer hat der Bilderbuch-Winter nur kurz vorbeigeschaut in der Stadt. Kein Wunder, dass sich viele eher nach drinnen orientieren. Hin zum dampfenden Tee, der warmen Couch oder dem knisternden Kamin. Die AZ zeigt Ihnen die schönsten Seiten des Kuschelwinters.
Kuscheln im Kino
Schnell kann ein Kinobesuch in Stress ausarten: Während des Films wird ständig getuschelt, der Nachbar wühlt geräuschvoll in seiner Popcorntüte, niemand weiß wohin mit seiner dicken Winterjacke oder jemand tritt von hinten gegen den Sitz.
Das alles kommt in den Konzepten von Wohlfühl-Kinos nicht vor. Lichtspielhäuser wie die Astor Lounge im Bayerischen Hof oder der Gloria Palast am Stachus erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Im Gloria Palast fläzen die Gäste nicht auf durchgesessenen Kinositzen, sondern in komfortablen Ledersesseln mit Fußhocker und verstellbarer Rückenlehne. Getränke, Popcorn und kleine warme oder kalte Snacks werden von Mitarbeitern an den Kinosessel gebracht. Als Kinogast hat man außerdem die Wahl zwischen einem Platz im großzügigen Parkett oder auf dem eleganten Balkon.
Unbedingt ausprobieren: das Kinopersonal nach einer der kuscheligen Fleecedecken fragen. Dann Füße hoch, am Prosecco nippen, in die Decke oder an den Partner kuscheln – und Film ab!
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Schwitzen in der Sauna
Der Klassiker im Winter bringt nicht nur gesundes Schwitzen und wohlige Wärme mit sich, sondern ist gleichzeitig eine kleine Wellness-Auszeit vom Alltag, ohne dafür weit fahren zu müssen. Bis zu 95 Grad heiß wird’s dabei, zum Beispiel in der Finnischen Sauna mit Sternenhimmel im Dantebad am Westfriedhof. Da taut selbst die verfrorensten Münchner wieder auf.
Unbedingt ausprobieren: die 80 Grad heiße Erd-Loft-Sauna im Michaelibad. Sie ist in einen Erdhügel gegraben und mit über 100 Jahre altem, unbehandeltem Keloholz aus Finnland gebaut.
In vielen Münchner Saunen gibt es spezielle Schönheits- und Verwöhntage sowie Sauna-Events. Alle M-Bäder bieten auch Massagen an. Termine können im jeweiligen Bad und telefonisch vereinbart werden.
Kommende Sauna-Events:
? 23. Januar: Finnische Mitternachtssauna im Michaelibad (Bei den Aufgüssen um 21, 23 und 1 Uhr klopfen sich die Gäste mit Birkenreisig ab. Das ist nicht nur durchblutungsfördernd, sondern öffnet auch die Poren. Dazwischen gibt es alkoholfreien Punsch.)
? 23. Januar: Lichterfest im Südbad (Die beleuchtete Liegewiese im Außenbereich wird zum glanzvollen Lichtermeer. Hier kann man sich nach dem Saunieren abkühlen oder im warmen Außenbecken erholen.)
? 27. Januar: Sauna-Lounge in der Olympia-Schwimmhalle (Ab 17.30 Uhr sorgt ein DJ für entspannende Klänge. Außerdem warten erfrischende alkoholfreie Fruchtcocktails.)
All jene, denen die Sauna zu heiß ist, können in einem angenehm temperierten Warmwasserbecken (ungefähr 34 Grad) etwa im Müller’schen Volksbad entspannen.
Aufwärmen am Kamin
Wo es gemütlich sein soll, da muss auch ein Feuer im Kamin prasseln. Und wer keinen eigenen Kamin hat?
Kalte Finger und eingefrorene Füße tauen im Freebird (ab 18 Uhr geöffnet, außer sonntags) an der Nordendstraße wieder auf. In dieser kleinen und gemütlichen Bar gibt es einen offenen Kamin, außerdem heiße Suppe, ausgefallene Cocktail-Kreationen und Espresso.
Einen guten Cappuccino (2,90 Euro) auf einem der dunkelbraunen Ledersofas genießen und gleichzeitig die Wärme im Gesicht spüren: Das können Sie auch im Design-Hotel Cortiina an der Ledererstraße 8. Gleich hinter der Lobby befinden sich die gut bestückte Bar des Hotels und eine gemütliche Sitzecke am offenen Kamin.
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Kuchen und Tee im „Wohnzimmer“
Echten britischen Afternoon Tea in angenehmer Wohnzimmer-Atmosphäre gibt es seit 2001 im Victorian House am Viktualienmarkt.
Liebevoll eingerichtet erinnert das Café an Großmutters gute Stube: Vor den Fenstern hängen geblümte Vorhänge, Stehlampen sorgen für gemütliches Licht, die Gäste sitzen vor Bücherregalen auf kuscheligen Sofas und Kissen. Und viel zu entdecken gibt es auch: Gemälde, Requisiten und Antiquitäten erschaffen einen heimeligen Ort – außerhalb der eigenen vier Wände.
Eine große Tasse Tee kostet 3,90 Euro, ein Kännchen 6,80 Euro inklusive Milch und Zitrone. Dazu passt ein Scone mit echter clotted cream aus Cornwall (5,20 Euro).
Romantische Sternenschau
Besonders für Verliebte ein Muss: Im Planetarium des Deutschen Museums strahlt über den Besuchern ein beeindruckender Sternenhimmel, während sonst alles dunkel ist. Hier können Sie sich zurücklehnen und in einer der beiden täglichen Vorführungen (10 Uhr und 14 Uhr) in nur zehn Minuten 13,7 Millionen Lichtjahre bis an die Grenzen unseres Universums reisen.
Am besten ist es natürlich, die gesamten 30 Minuten der Vorführung zu bleiben und den perfekten Münchner Nachthimmel zu studieren, den Sie außerhalb des Planetariums durch die Luftverschmutzung in der Stadt nicht zu sehen bekommen. Im Planetarium geht’s – dank eines modernen Lichtfaser-Sternenprojektors. Der Eintritt kostet 2 Euro zusätzlich zum Museumseintritt. Im Museumsshop gibt es ein kleines Café, in dem Kaffee- und Teespezialitäten serviert werden (10.30 - 17.30 Uhr).
Tropische Hitze im Botanischen Garten
Exotische Schmetterlinge fliegen im Wasserpflanzenhaus frei herum, Kakteen und tropische Orchideen säumen den Weg, dazu ein heißes Klima: Im Botanischen Garten in Nymphenburg (21,20 Hektar groß) können Sie einen Kurzausflug in feuchttropische Gebiete oder heiße Wüsten unternehmen, ohne die Stadt verlassen zu müssen. Ohne zu frieren können Sie dort etwas über die Pflanzenwelt der gesamten Erde lernen (Eintritt 4,50 Euro).
Tipp: Lassen Sie den Blick am schönen Seerosenteich im warmen Gewächshaus weit schweifen.
Milchkaffee in der Ski-Gondel
Alle, die gerne bei Wind und Wetter im Englischen Garten spazieren gehen, finden in einer der hübschen Ski-Gondeln Zuflucht vor dem eisigen Wind. Die aussortierten Kabinen der Zugspitzbahn stehen vor dem Milchhäusl (Eingang Veterinärstraße). Die Schiebetüren lassen sich schließen und vom Band läuft eine leise Musik im Hintergrund.
Im Milchhäusel, das übrigens so heißt, weil dort im Zweiten Weltkrieg Milch und Brot an die hungrigen Schwabinger verteilt wurden, gibt es Tee- und Kaffee in Bioqualität. Und natürlich Platz zum Kuscheln.