Diese Regeln gelten jetzt in Münchner Museen

München - Grad schee war's, als die ersten Lockerungen und schönes Sommerwetter zusammenfielen. Die Eisheiligen sehen das ein bisserl anders und schicken Wind und Regen nach München. Da kommt es doch gelegen, dass am Wochenende viele Museen wieder geöffnet sind. Ein Überblick, was dort geboten ist...
Seit Dienstag können Besucher wieder in den städtischen Häusern Kunst und Kultur genießen. Während der Ausgangsbeschränkungen haben einige Museen neue Ausstellungen konzipiert, die meisten haben geplante verlängert.
Jüdisches Museum am Sankt-Jakobs-Platz
Während das Jüdische Museum am Sankt-Jakobs-Platz acht Wochen lang geschlossen war, haben die Mitarbeiter in den Sozialen Medien und auf der Internetseite des Museums über ihre Arbeit berichtet. So hatten sich etwa einige bereiterklärt, das Corona-Bürgertelefon der Stadt sowie die Verteilung von Schutzkleidung zu unterstützen.
Darüber hinaus sammelt das Museum "Corona-Dinge", um sie für die Nachwelt aufzubewahren. Neu gezeigt wird "Von der Isar nach Jerusalem". Dort werden Zeichnungen der in München geborenen Künstlerin Gabriella Rosenthal (1913 bis 1975) ausgestellt. Sie war 1935 mit ihrem damaligen Mann, dem Schriftsteller Schalom Ben-Chorin emigriert. Die Dauerausstellung "Stimmen_Orte_Zeiten" ist zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Führungen gibt es keine, 29 Besucher dürfen gleichzeitig ins Haus.
Valentin-Karlstadt Musäum
Seit Donnerstag gibt es auch im Valentin-Karlstadt Musäum etwas Neues zu sehen – oder besser: zu hören. Eine Sonderausstellung im Musäum widmet sich nämlich "Musik, Krawall und anderen schönen Künsten". Es geht um die mehr als 50 Jahre alte Geschichte des Münchner Indie-Labels Trikont aus der Zeit zwischen 1960 und 1990.
Der Besuch im Musäum ist momentan kostenfrei. Aufgrund der Abstandsregeln ist die Zahl der Besucher am Isartor beschränkt. Lachen bleibt aber weiterhin erlaubt, wenn auch nicht sichtbar. Der Zutritt ist während der Öffnungszeiten zwischen 11.01 und 16.59 Uhr nur mit eigenem Mund-Nasen-Schutz möglich.
Kunstbau
Erst Ende März war die neue Ausstellung der indischen Künstlerin Sheela Gowda im Kunstbau eröffnet worden. Es ist die erste museale Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland. Deshalb hat sich das Museum entschlossen, Gowdas Werke noch bis Mitte Oktober im Haus am Königsplatz zu zeigen.

Die Künstlerin ist bekannt für raumfüllende Installationen, die sehr farb- und geruchsintensiv sind. Sie arbeitet mit Haaren, Nadeln, Fäden, Kokos, Krukum – aber auch Kuhdung. Insofern werden einige Besucher vermutlich sogar froh darüber sein, dass im Lenbachhaus und dem Kunstbau derzeit eine Maskenpflicht gilt.
Zudem dürfen sich in jedem Ausstellungsraum des Museums höchstens drei Personen aufhalten, außer es handelt sich um Angehörige eines Haushalts. Ein Tagesticket für das Museum kann vorab online über München-Ticket gekauft werden. Im Museum sollte es bargeldlos bezahlt werden. Die Gebäude sind zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet.
Lenbachhaus
Im Lenbachhaus selbst bleiben die historischen Privaträume von Franz von Lenbach aus organisatorischen Gründen geschlossen. Die Sammlungsräume im ersten Obergeschoss des Museums sind aufgrund von Umhängarbeiten ohnehin gerade geschlossen.
In der ständigen Sammlung von "Der Blaue Reiter" gibt es aber ein paar Neuzugänge. Die Zeichnungen von Slawomir Elsner werden noch bis kommendes Jahr in München bleiben. Der 44 Jahre alte deutsch-polnische Künstler hat sich intensiv mit der Wirkung verschiedener Medien auseinandergesetzt. Mit scharfem Farbstift zeichnet er berühmte Bilder der Kunstgeschichte quasi nach. Dabei kopiert er die Werke nicht einfach, sondern lässt sie unscharf und verschwommen – ganz abstrakt – neu aufleben.
Im Lenbachhaus werden Zeichnungen ausgestellt, die lediglich im Format an ihre Vorbilder aus der Sammlung Blauer Reiter von Alexej Jawlensky und Marianne von Werefkins erinnern.
Haus der Kunst
Im Haus der Kunst sind die Laufzeiten für die Ausstellungen verlängert worden. So können "Brainwashed", "Theaster Gates", "Kapsel 11" und "Kapsel 12" noch bis August angesehen werden. Im Museum gilt eine Maskenpflicht. Eintrittskarten mit eingetragenem Besuchszeitfenster können auf der Internetseite bestellt werden.
So läuft's bei den freistaatlichen Sammlungen
Auch die freistaatlichen Gemäldesammlungen haben eine Zwangspause einlegen müssen. Sie öffnen die Münchner Museen stufenweise. Zunächst sind die Alte Pinakothek, die Sammlung Schack und das Museum Brandhorst dran. "Willkommen zurück", schreibt das Museum Brandhorst auf seiner Internetseite.

Für das Museum in der Maxvorstadt sind die Maßnahmen zur Verlangsamung der Pandemie besonders bitter. Heuer wollten die Verantwortlichen das zehnjährige Bestehen des Hauses feiern. Durch den Ausbruch des Coronavirus mussten einige Veranstaltungen abgesagt werden. Jetzt geht es aber mit Maskenpflicht und der Wechselausstellung "Spot On" los.
Im Erdgeschoss sowie in den zwei Medienräumen im Untergeschoss des Gebäudes werden neu erworbene Werkblöcke von verschiedenen Künstlern gezeigt. Über das gesamte Jahr hinweg wird dort immer wieder umgebaut. Ebenfalls im Erdgeschoss gibt es Bücher aus der Sammlung des Museums zu sehen. Dabei handelt es sich vor allem um Neuerwerbungen der vergangenen Jahre. Darunter Bücher von Jacqueline Humphries, Artur Jafa oder Andy Warhol.
Deutsches Museum
Mit Verkehrsthemen kennen sie sich im Deutschen Museum aus. Dementsprechend gibt es ein neues Wegesystem durch das Gebäude. So müssen Besucher damit rechnen, in eine Einbahnstraße zu geraten – zu ihrem eigenen Schutz.
Teile des Museums bleiben zwar geschlossen, zum Beispiel das Kinderreich, das Planetarium, Teile von Amateurfunk und Astronomie sowie verschiedene Labors, dennoch heißt es: "Unsere Mitarbeiter tragen zwar Masken, aber unter der Maske ein Lächeln."
Die Besucherzahl auf der Museumsinsel ist auf 500 Menschen limitiert. Tickets können ausschließlich über den Online-Shop des Deutschen Museums gekauft werden. Die Restaurants und Cafés sind momentan geschlossen. Für Besucher gilt während des Aufenthalts: Mund-Nasen-Schutz tragen!

Corona-Regeln für die städtischen Häuser
- Die Verwendung eines Mund-Nasen-Schutzes ist sowohl für Besucher als auch für Mitarbeiter zwingend erforderlich.
- Ein Mindestabstand von 1,5 Metern ist einzuhalten.
- Die Besucherzahl ist begrenzt, es gilt maximal eine Person pro 20 Quadratmetern Fläche.
- Ein Spuckschutz ist in den Kassen- und Shopbereichen angebracht.
- Es gibt Abstandsmarkierungen in allen Wartebereichen.
- Die Garderoben sind geschlossen, Schließfächer dürfen benutzt werden.
Corona-Regeln für die staatlichen Häuser
- Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist verpflichtend. Die Museen bitten ihre Besucher, bereits bei Betreten der Gebäude eine entsprechende Maske aufgesetzt zu haben.
- Pro 20 Quadratmeter Ausstellungsfläche soll sich nur ein Besucher aufhalten. Die Besucherzahl ist also begrenzt.
- Die Museumsshops sind geöffnet, die Cafés geschlossen.
- In den Ausstellungsräumen kann es zu Wegeregelung kommen, um Gruppenbildung zu vermeiden.
- Etwaige Wartezeiten sollten einberechnet werden.

Diese Münchner Museen bleiben noch zu
Die Pinakothek der Moderne startet ihren Betrieb erst am 19. Mai. Für die Rathausgalerie, das Lothringer 13, die Kunstarkaden, das Maximiliansforum, die Kunsthalle und die Artothek steht noch kein Eröffnungstermin fest. Die Glypthotek ist wegen der Sanierung zu, ebenso die Neue Pinakothek.
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