Diebesbande in München: Panzerknacker auf Diebestour

Polizei kann die Bande bislang nicht fassen: Seit einem Jahr bricht sie in Münchner Geschäfte ein und schleppt die schweren Tresore raus. Schaden über 200000 Euro.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Illustration
imago Illustration

Polizei kann die Bande bislang nicht fassen: Seit einem Jahr bricht sie in Münchner Geschäfte ein und schleppt die schweren Tresore raus. Schaden über 200000 Euro.

MÜNCHEN Serieneinbrecher bereiten dem Münchner Kriminalfachdezernat K 5 Überstunden: Seit einem Jahr ist eine Panzerknackerbande in der Stadt auf Diebestour. Die Bande ist auf Geldtresore in Metzgereien und Lebensmittelgeschäften spezialisiert. Ihre Methode ist ungewöhnlich: Mit Schweißgeräten und Hammer halten sie sich nicht lange am Tatort auf. „Sie reißen den Tresor aus der Wand – und nehmen ihn gleich mit“, sagte eine Informant der Abendzeitung. Und die Polizei kann sie nicht fassen.

40 Einbrüche soll die Kripo allein im September registriert haben. Der Gesamtschaden liegt jetzt schon bei über 200000 Euro. Aber die Ermittler hüllen sich ins Schweigen. Polizeipressesprecher Peter Beck: „Die Kollegen ermitteln, wollen nichts dazu sagen.“ Der Fahndungserfolg wäre ansonsten gefährdet.

Fest steht: Man vermutet, dass die Täter aus Osteuropa kommen. Nach der Tat flüchten sie in ihre Heimat. Dort knacken sie dann in aller Ruhe die Stahlschränke.

Die Münchner Großmetzgerei Vinzenz-Murr wurde bisher am häufigsten von den Panzerknackern geschädigt: 15 Mal brach die Diebesbande in verschiedene Filialen ein, wuchteten die Tresore mit einem Spezialtransportgerät vom Tatort weg. Tresore können bis zu 1000 Kilo wiegen.

In einem Fall versuchten sie sogar, den Stahlschrank vor Ort zu knacken – und hatten eine nicht so geniale Idee: Sie ließen den Tresor die Kellertreppe runterrutschen. In der Hoffnung, dass der Tresor gegen die Kellerwand kracht und die Tür aufspringt und sie die Beute ohne große Mühe mitnehmen konnten.

Damit der Tresor schneller rutscht, schmierten sie die Stufen mit Fett ein. Ihr Pech: Der Tresor blieb zu. Sie mussten den schweren Schrank aus dem Keller wuchten.

Auch in eine der 42 Zöttl-Bäckereien brachen die Panzerknacker ein. „Es passierte vor zirka sechs Wochen“, erinnert sich Firmeninhaber Bernhard Zöttl. Die Bande hatte das Fenster in einer Sendlinger Filiale aufgehebelt. Die Täter hatten leichtes Spiel, machten dafür nur 150 Euro Beute. „Wir haben keine Tresore, weil wir nur Wechselgeld über Nacht in der Kasse lassen“, erklärte Zöttl. Weitere Details wollte der Großbäcker nicht nennen: „Ich möchte nicht, dass sie nochmal kommen.“ Torsten Huber

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.