Die Zeichen stehen auf Streik - zur Wiesn?

Die Gewerkschaft dbb Tarifunion/GDL schließt einen Arbeitskampf bei U-Bahn, Bus und Tram während des Oktoberfests nicht aus. Am Montag sollen die ersten Entscheidungen fallen
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Petra Schramek Illustration

MÜNCHEN/FRANKFURT - Die Gewerkschaft dbb Tarifunion/GDL schließt einen Arbeitskampf bei U-Bahn, Bus und Tram während des Oktoberfests nicht aus. Am Montag sollen die ersten Entscheidungen fallen

Im Münchner Öffentlichen Nahverkehr stehen die Zeichen auf Streik, womöglich sogar zur Wiesn-Zeit. Die Gewerkschaft dbb Tarifunion/GDL ruft ihre Mitglieder jetzt zur Urabstimmung auf. Für Verhandlungsführer Thomas Gelling eine reine Formsache. „Ich bin sicher, dass unsere Forderungen bei unseren Mitgliedern eine breite Unterstützung finden“, sagte er der AZ. „Das heißt: Wir werden kämpfen.“ Am Montag berät die Gewerkschaft in Berlin über den genauen Zeitplan. Könnte der Streik in die Oktoberfest-Zeit fallen? Gelling: „Das ist eine Option, über die wir auf jeden Fall nachdenken.“

Anders als die Gewerkschaft Verdi, die sich am Freitag in Nürnberg mit den Arbeitgebern auf 1,6 Prozent mehr Lohn plus 240 Euro Einmahlzahlung geeinigt hatte, verließ die dbb Tarifunion die Verhandlungen und erklärte sie für die gescheitert. Als Grund nennt Gelling vor allem die Vergütung der so genannten geteilten Schichten. „Wir möchten erreichen, dass erzwungene Pausen der Fahrer, die bis zu fünf Stunden dauern können, mit zwei Stunden zur Arbeitszeit angerechnet werden.“ Eine weitere Forderung ist die Anrechnung von Vorbereitungs- und Abschlussarbeiten.

Unklar ist allerdings, wie viele Mitglieder die dbb Tarifunion/GDL in München vertritt, und damit auch wie groß die Auswirkungen des Streiks sein könnten. „Wir haben bayernweit mehr als 1000 Mitglieder, sowohl U-Bahn-, Tram-, als auch Busfahrer“, sagt Gelling. „Wie viele davon in München arbeiten, werde ich aus strategischen Gründen aber nicht verraten.“ Auch was eine mögliche Streik-Strategie angeht, gibt sich der Verhandlungsführer bedeckt. Nur so viel: „Wir werden den Arbeitgeber empfindlich treffen.“

Vertagt wurden dagegen die Tarifverhandlungen in Frankfurt. Die GDL, die für rund 20000 Lokführer in Deutschland fünf Prozent mehr Lohn durchsetzen will, erklärte das erste schriftliche Angebot der Deutschen Bahn und der Privatbahnen am Samstag für „unzureichend“. Beide Seiten haben nun zwei Sondierungsverhandlungen und ein Spitzentreffen für den 13. September vereinbart. Sollten die Verhandlungen scheitern, droht auch bei der Münchner S-Bahn Streik. Viele Fahrer sind in der GDL organisiert.

Beatrice Oßberger

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