Die Wiesn wird zur Hochsicherheitszone

THERESIENWIESE - Nach Plänen von Polizei und Stadt wird das Oktoberfest ab 2010 zur Hochsicherheitszone ausgebaut. In Zukunft soll ein Absperr-Ring Standard sein.
Das Münchner Oktoberfest wird zur Hochsicherheitszone: Im vergangenen Jahr hatte die Polizei wegen Terrordrohungen erstmals eine Art Sicherheitsring um die Theresienwiese gelegt. Dieser war für den Verkehr gesperrt und die Polizei kontrollierte verstärkt Besucher. Es gebe zwar noch keinen endgültigen Beschluss über die Sicherheitsvorkehrungen zum diesjährigen Oktoberfest, teilte die Münchner Polizei mit.
Stadt und Polizei erarbeiten ein Sicherheitskonzept
„Es ist aber davon auszugehen, dass ähnliche Maßnahmen wie im vergangenen Jahr getroffen werden, wenn eine ähnliche Situation vorliegt“, sagte ein Polizeisprecher.
Das Sicherheitskonzept wird derzeit von einer Arbeitsgruppe der Polizei und des städtischen Kreisverwaltungsreferats erarbeitet. Deren Arbeit sei noch nicht abgeschlossen.
Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl sagte dem Münchner Merkur: „Ich vermute, dass die Sicherheitsvorkehrungen dieses Jahr und auch in Zukunft ähnlich sein werden.“ Der Absperrring spiegle „in gewisser Weise auch die Zustände auf unserer Erde wider“, sagte Weishäupl.
2009 hat gezeigt: Der Wiesn-Erfolg hängt von der Sicherheitslage ab
Wirtesprecher Roiderer unterstützt die Pläne gegenüber der AZ: „Alles, was der Sicherheit dient, soll man machen. Am Flughafen nimmt doch auch jeder die Kontrollen als ganz selbstverständlich hin. Das ist doch keine Schikane.“ Ob er sich nicht sorgt, dass viele Besucher aus Angst daheim bleiben könnten? „Wer daheim bleiben will, soll daheim bleiben. Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht.“
Wie sehr der Wiesn-Erfolg von der Sicherheitslage abhängt, zeigte bereits das Oktoberfest 2009. In Drohvideos islamistischer Terroristen wurde das Fest als mögliches Anschlagsziel genannt. Daraufhin errichtete die Polizei eine Art Sicherheitsring um die Theresienwiese. Mehr als 1000 Polizisten sperrten die Straßen und kontrollierten Taschen und Kinderwägen. Letztlich hielt die Terror-Angst viele Gäste fern – und sorgte für die schlechteste Besucherbilanz seit 2001 (5,7 Millionen).
va/ddp