Die Wiesn kompakt: Das Wichtigste von Tag 11

MÜNCHEN - Polizeimeldungen von der Wiesn, kuriose Oktoberfest-Geschichten, die neuesten Promi-Zitate vom größten Volksfest der Welt: Hier gibt's die wichtigsten Meldungen des Tages - kompakt und knapp.
Studie: Wiesn-Preise steigen doppelt so schnell wie Inflation
Die Kosten für einen Besuch auf dem Münchner Oktoberfest steigen fast doppelt so schnell wie die Inflation. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin „Focus-Money“ unter Berufung auf eine Studie der Großbank Unicredit/HVB. Aus den Preisen für zwei Maß Bier, ein halbes Hendl und einer Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr berechnete die Bank einen Wiesnbesucherpreisindex, der von 1985 bis 2009 um 140 Prozent stieg. Jährlich zogen die Preise im Schnitt um 3,7 Prozent an – die allgemeine Teuerung aber nur um zwei Prozent.
„Am stärksten ist der Bierpreis in die Höhe geschossen“, sagte Studienautor Alexander Koch dem Magazin. Kostete die Maß 1985 noch umgerechnet 3,10 Euro, sind es dieses Jahr im Schnitt 8,35 Euro – ein Plus von 168 Prozent oder vier Prozent jährlich. Außerhalb der Wiesn verteuerte sich Bier in dem Zeitraum aber nur um 1,5 Prozent jährlich. „Die Wiesn ist eine Sonderwirtschaftszone“, sagte Koch. Dieses Jahr steigt der Wiesnindex den Angaben zufolge um 2,9 Prozent - bei einer erwarteten Inflation von 0,5 Prozent.
ddp
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Die Polizeimeldungen rund um die Wiesn Tag 11
Australier schießt auf Schießbudenbetreiberin
Ein 22-jähriger australischer Wiesnbesucher hielt sich am Montag, 28.09.2009, um 13.50 Uhr, auf dem Wiesngelände auf und versuchte an einem Schießstand seine Schießkünste unter Beweis zu stellen.
Als sich die Angestellte, eine 29-jährige Deutsche, umdrehte, um ein weiteres Gewehr zu laden, war der Australier von der Rückenansicht der Angestellten offensichtlich so angetan, dass er anlegte und auf das Gesäß der 29-Jährigen schoss. Durch das Projektil erlitt die Angestellte einen Bluterguss und eine leichte Verbrennung. Der Australier wurde von verständigten Einsatzkräften festgenommen und auf die Wache gebracht. Nach durchgeführten polizeilichen Maßnahmen und Bezahlung einer Sicherheitsleistung in Höhe von 300 Euro konnte er die Wache wieder verlassen.
Festnahme von drei Maßkrugschlägern
Ein 25-jähriger Maurer aus Kirchseeon war am Montagabend, 28.09.2009, gegen 20.40 Uhr, in einem Festzelt und stand dabei auf der Bierbank. Da er immer aggressiver wurde, bat eine Bedienung den anwesenden Ordnungsdienst um Hilfe. Ein 22-jähriger deutscher Ordner bat daraufhin den Maurer, das Zelt zu verlassen. Da der 25- Jährige dieser Bitte nicht nachkommen wollte, fasste der Ordner den Kirchseeoner am Arm an. Dies nahm er jedoch zum Anlass, um mit seinem Maßkrug auszuholen und gezielt in Richtung des Kopfes des Ordners zu schlagen. Den Angriff konnte der 22-Jährige zwar abwehren, zog sich dabei jedoch Prellungen zu. Von weiteren Ordner konnte der 25- jährige Täter schließlich überwältigt und der Polizei übergeben werde. Der erheblich angetrunkene Handwerker wurde nach Anzeigenerstattung, Blutentnahme und Wohnsitzüberprüfung wieder entlassen.
Zwei Maßkrugschläger festgenommen
Bei der Zelträumung, gegen 23.20 Uhr, kam es zwischen einem 48-jährigen Italiener und einem 24-jährigen deutschen Ordner zu einem Streit. Im Verlauf dieses Streits schlug der Italiener dem Ordner einen Maßkrug auf den Kopf. Der Krug zerbrach teilweise und der Ordner erlitt eine blutende Platzwunde. Als andere Mitarbeiter des Festzeltes den Italiener fixierten, mischte sich plötzlich dessen Begleiter, ein 28-jähriger Rumäne ein. Er versuchte ebenfalls mit einem Maßkrug auf den Kopf eines 41-jährigen Ordner einzuschlagen. Nachdem der Schlag abgewehrt werden konnte, trat der Rumäne gegen das Knie des Ordners, woraufhin dessen Kniescheibe kurzzeitig heraussprang. Beide Täter wurden durch verständigte Einsatzkräfte der Festwiesnwache festgenommen und werden heute dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt, der über die Haftfrage entscheiden wird.
Erneute Festnahme zweier Taschendiebe
Taschendiebfahnder der Münchner Polizei beobachteten am Montag, 28.09.2009, gegen Mitternacht wie zwei 18-jährige Deutsche sich an einem 33-jährigen Australier heranmachten, wobei sie offensichtlich arbeitsteilig vorgingen. Während der eine von ihnen die Gegend observierte und abschirmte, stahl der zweite Täter das Mobiltelefon aus der Hosentasche des Australiers. Die beiden Täter verständigten sich während der Tat per Gesten. Als die zwei flüchten wollten, erfolgte der Zugriff der Fahnder und beide Täter konnten festgenommen werden.
Bundespolizei verstärkt Sicherheitsmaßnahmen am Münchner
Nach den jüngsten Terrordrohungen mit Bezug auf das Oktoberfest verstärkt auch die Bundespolizei ihre Sicherheitsmaßnahmen rund um den Münchner Hauptbahnhof. Da ein Großteil der Festbesucher zur An- und Abreise die Bahn oder den öffentlichen Personennahverkehr nutze, werde es für die Dauer der Wiesn ab sofort „mehr und intensivere Personen- und Gepäckkontrollen“ geben, kündigte die Bundespolizeiinspektion München am Dienstag an. Dazu sei es erforderlich, bestimmte Zugangswege und Zufahrten teilweise oder komplett zu sperren. Auch die Schließfachanlagen wurden gesperrt.
Zum Schutz vor möglichen Terroranschlägen gilt bereits seit Anfang der Woche rund um das Münchner Oktoberfest ein erweitertes Sicherheitskonzept. Zwei mutmaßliche Islamisten, die Kontakt zum mutmaßlichen Al-Qaida-Sprecher Bekkay Harrach gehabt hatten, wurden in München bis zum Ende der Wiesn in Gewahrsam genommen. Grund für die Maßnahmen sind zwei Terror-Drohvideos aus Al-Qaida- und Taliban-Kreisen, in denen direkt Bezug auf das Oktoberfest genommen wird.
ddp
Polizeipräsident: Wiesn ist durch massive Kontrollen „sicher“
Nach den Anfang der Woche massiv erhöhten Kontrollmaßnahmen auf dem Münchner Oktoberfest bezeichnet Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer die Wiesn als „sicher“. Nach der Festsetzung zweier mutmaßlicher Islamisten habe es keine weiteren Festnahmen gegeben, sagte Schmidbauer am Dienstag in München. Am Montagabend sei zwar ein weiteres Bedrohungsvideo von Terroristen aufgetaucht, das aber keinen Bezug zum Oktoberfest beinhalte. Der Polizeipräsident versicherte, es seien alle erforderlichen Maßnahmen „ausreichend“ ergriffen worden, „um eine sichere Wiesn zu garantieren“.
Schmidbauer betonte zugleich, die Polizei wolle das Oktoberfest „nicht zur Festung ausbauen“. So nähmen die Einsatzkräfte bei den Oktoberfestbesuchern auch nur stichprobenartige Personenkontrollen vor. Sollte sich die Bedrohungslage allerdings verschärfen – wonach es derzeit aber nicht aussehe – wäre die Polizei in der Lage, schnell noch weitere Sicherheitsstufen einzuführen.
Zum Schutz vor möglichen Terroranschlägen gilt seit der Nacht zum Montag rund um die Theresienwiese ein erweitertes Sicherheitskonzept. Zwei mutmaßliche Islamisten, die Kontakt zum mutmaßlichen Al-Qaida-Sprecher Bekkay Harrach gehabt hatten, wurden in München bis zum Ende des Oktoberfests in Gewahrsam genommen. Grund für die Maßnahmen sind zwei Terror-Drohvideos aus Al-Qaida- und Taliban-Kreisen, in denen direkt Bezug auf das Oktoberfest genommen wird.
Das erweiterte Sicherheitskonzept sieht unter anderem einen Kontrollring um den Bereich des Festgeländes vor. Anwohner und Lieferfahrzeuge werden streng überprüft. Ansonsten darf kein Kraftfahrzeug mehr in den gesperrten Bereich einfahren. Bereits seit Samstag gilt über dem Oktoberfest ein Flugverbot.
ddp