Die Wahrheit über Jonathans Tod

Der Münchner (†21) ertrank in Ecuador. Sein Onkel erzählt, was genau passiert ist - und korrigiert falsche Angaben zu den Todesumständen.
München - Trauer um Jonathan: Der 21-jährige Münchner ist bei einer Reise nach Ecuador im Fluss Rio Pestaza ertrunken (AZ berichtete). Im AZ-Gespräch korrigiert der Münchner Geschäftsmann Marc Schmerz jetzt falsche Angaben zu den Umständen um den Tod seines Neffen.
Gefunden wurde Jonathan von einem fünfköpfigen israelischen Rettungsteam, dem jetzt der große Dank von Jonathans Familie gilt. Das Magnus-Team suchte in Kajaks den Fluss ab. Sie fanden die Leiche von Jonathan 20 Kilometer flussabwärts. Der Chef der Truppe, Hilik Magnus (62), hat Jonathans Körper selbst aus dem Wasser gezogen. „Es ist zwar eine schreckliche Wahrheit, aber zumindest die Ungewissheit ist damit vorbei”, sagt Schmerz.
Ecuadors Medien hatten unter anderem berichtet, dass Jonathan von einer Brücke aus in den Fluss gefallen sei. Doch das stimmt nicht, sagt Schmerz. Jonathan und sein Freund Damian C. waren in einem Restaurant gewesen, zum Fluss gegangen und dort ins Wasser gefallen. Die starke Strömung trieb sie ans andere Ufer.
Damian entschloss sich, sofort zurückzuschwimmen. Der Münchner wollte zur Brücke, fand in der Dunkelheit aber keinen Weg. „Jonathan wollte wohl nicht in der Nacht im Dschungel allein bleiben und hat sich gedacht ,Damian hat’s auch geschafft’.” Da habe sich der 21-Jährige wohl entschlossen, es ebenfalls zu versuchen. Jonathan ertrank.
Schmerz erinnert sich an seinen abenteuerlustigen Neffen: „Jonathan wollte die Welt erkunden. Sein nächstes Ziel wäre Indien gewesen.” Jonathans Leiche ist gestern nach München geflogen worden. Er sollte auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt werden.