Die Urban League im Münchner Nußbaumpark: Zwischen DJs und Vogelgezwitscher

München - Seit dieser Woche ist es fix, Zehra Spindler und ihre Urban League dürfen den Nußbaumpark nutzen. Spindler selbst war bei der Sitzung nicht im Stadtrat. "Wir wollten uns überraschen lassen", sagt sie. Dass das Ok für ihre Pläne in der Sitzung einstimmig ausfiel, freut und erstaunt sie. "Das ist sehr ungewöhnlich. Wirklich!", so Spindler. Mit ihrem leisen Konzept für die bislang meist missachtete Grünfläche hat sie einen Nerv getroffen. Das liegt vermutlich auch daran, dass sie sich den Ort sehr genau angeschaut hat.
"Spindler sagt: "Ich war das letzte halbe Jahr beinahe täglich dort und hab mir die Leute angeschaut und überlegt, was sind die Bedürfnisse dort". Daraus entstanden ist eine ganze Reihe von Ideen, die sie der AZ verrät. Dabei gilt der Grundsatz: Nichts darf lauter als 45 Dezibel sein.
Nußbaumpark: Das sind die Pläne
Beispielsweise werden in einem kleinen Studio daher DJs angesagter Onlineradios in Zimmerlautstärke spielen. Wer’s lauter mag, kann das über WLAN und die eigenen Kopfhörer tun. Es gibt Vogelgezwitscher aus kleinen Boxen, ein dezentes Kinderprogramm, "das eher nebenher" laufen soll. Außerdem Veranstaltungen wie eine Kleidetauschbörse oder Radlwerkstatt oder die Möglichkeit, Backgammon zu spielen. Es soll auch um Nachhaltigkeit gehen, angedacht sind deshalb Patenschaften für Hochbeete, die etwa von Schulklassen gepflegt werden könnten.
Spindler hat aus den Erfahrungen vom Kulturstrand gelernt. "Die Leute wollen oft einfach ihre Ruhe haben und sich unterhalten." Natürlich gibt es auch etwas Gastronomie, aber wie im Biergarten dürfen die Gäste ihr Essen mitbringen. Mitte Juni soll es schon losgehen.