Die Tricks der Mafia aus Nigeria: Was Fahnder aus München herausgefunden haben

"Neo Black Movement Africa", vordergründig eine karitative Organisation, die sich für Menschen afrikanischer Abstammung einsetzt, tatsächlich zieht die nigerianische Mafia, die Bruderschaft der "Black Axe", im Hintergrund die Fäden.
Ralph Hub
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Ein LKA-Ermittler hält während der Pressekonferenz in München eine sichergestellte schwarze Axt mit der Aufschrift "King Zulu" in den Händen. Mit so einer Axt oder auch Peitschen haben die Bosse der "Black Axe" aufmüpfige Mitglieder auf Linie gebracht und eingeschüchtert.  dpa
Ein LKA-Ermittler hält während der Pressekonferenz in München eine sichergestellte schwarze Axt mit der Aufschrift "King Zulu" in den Händen. Mit so einer Axt oder auch Peitschen haben die Bosse der "Black Axe" aufmüpfige Mitglieder auf Linie gebracht und eingeschüchtert. dpa

München - Getarnt als karitative Organisation, die sich für Menschen afrikanischer Abstammung einsetzt, zieht die nigerianische Mafia, die Bruderschaft der "Black Axe", im Hintergrund die Fäden

Neo Black Movement Africa, kurz NBM, ist ein eingetragener Verein, dessen Mitglieder sich nach Außen für hehre Ziele einsetzen - gegen Unterdrückung, Rassismus und die Not der Menschen in Nigeria. In Wahrheit, so schilderten es jetzt Fahnder des Bayerischen Landeskriminalamtes LKA in München, diente die Fassade der wohltätigen Hilfsorganisation nur die kriminellen Machenschaften der "Black Axe", der nigerianischen Mafia in Deutschland zu verschleiern.

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In Bayern macht die Bruderschaft  mit Love-Scamming  jedes Jahr Millionen 

Prostitution, Menschenhandel, Rauschgift, Geldwäsche und vor allem das sogenannte Love- oder Romance Scamming bilden das Kerngeschäft der "Black Axe"-Bruderschaft. In Deutschland, so LKA-Fahnder Jürgen Harle, liege der Schwerpunkt der kriminellen Energie auf Dating-Betrug mit Fake-Profilen in sozialen Netzwerken und auf Dating-Plattformen. Allein in Bayern wurden 2023 mehr als 450 Love-Scamming-Fälle gezählt. Dabei wurden die Opfer um insgesamt 5,3 Millionen Euro gebracht. Alleine in München wird der Schaden durch Love-Scammer im vergangenen Jahr auf mindestens eine halbe Million Euro geschätzt (AZ berichtete). Die Ermittler gehen aber von einer weit höheren Dunkelziffer aus und davon, dass viele Betroffene sich aus Scham bisher nicht an die Polizei gewandt haben. LKA und Staatsanwaltschaft München riefen am Mittwoch Betroffene auf, Betrugstaten anzuzeigen. Bei den Ermittlungen gegen die nigerianische Mafia, so die Fahnder, stehe man erst am Anfang. Bei dem bundesweit ersten Schlag gegen die nigerianische Mafia in Deutschland sind am Dienstag elf Verdächtige festgenommen worden. Es handelt sich laut LKA und Staatsanwaltschaft "um die höchstrangigen Vertreter der nigerianischen 'Black Axe'-Bruderschaft", die hierzulande als eingetragener Verein 'Neo Black Movement Africa' operiert haben sollen.

Die Bosse und der hohe Priester der Bruderschaft sitzen in U-Haft

Elf Männer sitzen in U-Haft, sie sind zwischen 29 und 53 Jahren alt und alle nigerianische Staatsbürger. Nach Angaben der Ermittler halten sie sich zum größten Teil schon seit vielen Jahren in Deutschland auf. Zwei Männer wurden in München festgenommen, einer in Rosenheim, einer in Augsburg, jeweils einer in den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech und Miesbach. Zwei weitere Festnahmen gab es in Baden-Württemberg - dort in Filderstadt und im Landkreis Tübingen, eine in Hamburg und eine im hessischen Hochtaunuskreis. Unter den Verdächtigen seien auch der aktuelle und der ehemalige Deutschland-Chef, der sogenannte Head der Vereinigung, sowie der "Chief Priest" genannte Stellvertreter. Neben Wohnungen wurden auch Asylunterkünfte durchsucht.

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3 Kommentare
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  • Himbeergselchts am 25.04.2024 12:15 Uhr / Bewertung:

    Die Zuwanderung der nigerianische Mafia war angekündigt.
    Aber da kann man halt nichts machen.
    Symptombekämpfung wohin man schaut, ob mehr Frauenhäuser, mehr Polizei, mehr Security, Poller, Taschenkontrollen … und höhere Kassenbeiträge.

  • AufmerksamerBürger am 25.04.2024 10:24 Uhr / Bewertung:

    München ist bunt, Strafverfolgung ist der falsche Ansatz und spielt nur den Ablehnern unserer offenen Zuwanderungskultur in die Hände.

  • zOTTEL am 25.04.2024 09:09 Uhr / Bewertung:

    Die lachen sich einen ab bei den Pillepalle-Strafen für sowas in Deutschland.

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