Die Traumstadt mit dem Weißbierdepot
MÜNCHEN - Ein Ortsbesuch in Freiham im Südwesten der Stadt: 1300 Menschen arbeiten hier inzwischen bereits - und in ein paar Jahren werden hier sogar einmal 20 000 Freihamer wohnen.
Das Augustiner-Weißbier reift auf rund 14000Quadratmetern zur vollen Blüte, die Mitarbeiter von Gummi Mayer relaxen in einem Wellness-Bereich mit Alpenblick und in der Erde brodelt Wasser mit 90 Grad, das den Stadtteil einmal CO2-neutral mit Energie versorgt: Willkommen in Freiham vor den Toren der Stadt, wo in rund 20 bis 30 Jahren 20 000 Menschen wohnen und 8000 arbeiten sollen.
Die Dimensionen sind gigantisch
Doch um sich die neue Traumstadt vorstellen zu können, ist noch viel Fantasie nötig – bei einer Rundfahrt gestern über das Areal mit Stadtbaurätin Elisabeth Merk, Kommunalreferentin Gabriele Friderich und den Projektleitern der Referate wurden die ersten Fortschritte präsentiert – zudem will die Stadt bei der internationalen Messe für Gewerbeimmobilien „Expo Real“ (6. bis 8. Oktober Neue Messe) auch ein paar Freiham-Grundstücke an internationale Investoren veräußern.
Die Dimensionen im Gewerbegebiet sind gigantisch: Allein bei Möbel Höffner gibt es 30 000 Quadratmeter Lagerfläche im Keller, Hornbach bietet ein „Baustoffzentrum Drive In“ und auch Traditionsunternehmen wie die Zimmerei Bader und eben die Augustiner-Brauerei haben sich angesiedelt. „1300 Leute arbeiten bereits hier“ sagt Projektleiter Stefan Diemling vom Kommunalreferat. 110 Hektar umfasst der Gewerbebereich, zwei Drittel davon sind bereits verkauft. Und wiederum 70 Prozent davon werden schon genutzt.
Der 190 Hektar große Siedlungsbereich hingegen ist noch nicht so weit gediehen – für den trennenden Kiefernhain sollen demnächst 1000 Bäume geliefert werden. „Bis Ende 2010 könnte der S-Bahnhof fertig sein“, hofft Gabriele Friderich – auf den neuen Halt der S 5 auf dem Weg nach Herrsching oder in die Innenstadt. Nur 10 Minuten soll die Fahrzeit bis zum Marienplatz betragen.
Die ersten 120 Wohnungen sind bereits fertig
Demos baut im neuen Kern der Siedlung derzeit die ersten 120 Wohneinheiten, der Quadratmeterpreis liegt dabei im Schnitt unter 3000 Euro. Für eine Wohnung mit Dachterrasse sind rund 3200 Euro pro Quadratmeter fällig. Im Herz des neuen Stadtteils siedelt sich ein Hotel an, Schlafzimmer Stephan baut gleich um die Ecke und im Technologiezentrum sollen demnächst 400 Arbeitsplätze entstehen.
Extrem modern auch die Energieversorgung: 2009 wird nach Heißwasser gebohrt für ein Geothermiekraftwerk. Doch noch nieselt der Herbstregen auf ein paar gelbe Kräne.
Katharina Rieger
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