Die Tote aus der Biotonne: Sabine F. war schwer drogensüchtig

Sie sollte ihre Tochter zu fremden Leuten geben – das brach Sabine F. endgültig das Herz. Nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund rannte die drogen- und alkoholabhängige Mutter völlig verzweifelt aus ihrer Wohnung in Freimann. Am Dienstagmorgen fand ein Rentner die 30-jährige Münchnerin tot in einer Bio-Tonne in der Grusonstraße.
MÜNCHEN Drogen und Alkohol ließen Sabine F. einfach nicht los. Sie vernachlässigte sich und auch immer öfter ihre kleine Tochter. „Die Sucht war einfach stärker“, erzählen Nachbarn der 30-jährigen Münchnerin. Zuletzt wollte ihr das Jugendamt sogar das Sorgerecht für die erst achtjährige Tochter entziehen.
Am Montagabend kam es zwischen Sabine F. und ihrem Freund darüber wieder einmal zum Streit. Völlig aufgelöst sei sie gegen 22.30 Uhr aus der Wohnung gelaufen, berichtete der 34-Jährige später bei der Polizei, als er Vermisstenanzeige erstattete. Während er Zuhause bei der Tochter seiner Freundin blieb, irrte Sabine F. in der Dunkelheit durch die Straßen.
Wie sie in eine Bio-Tonne der nahe gelegenen Wohnsiedlung in der Grusonstraße geraten ist, ist immer noch unklar. Die Polizei glaubt, dass sie selbst in die Tonne stieg. Möglich, dass sie im Drogenwahn sich verstecken wollte. Der Boden der Tonne war mit Küchenabfällen bedeckt. Vielleicht wurde sie durch Faulgase ohnmächtig. „Es gibt Hinweise, dass die Frau erstickt ist“, sagt Polizeisprecher Peter Reichl. „Möglicherweise spielen aber auch Drogen eine Rolle.“ Aufschluss darüber sollen weitere Untersuchungen geben. Die Ergebnisse werden allerdings erst in ein paar Tagen vorliegen. Ein Gewaltverbrechen schließt die Kripo allerdings jetzt bereits aus.
Ralph Hub