Die Tarnung der mutmaßlichen Ösi-Bankräuber: Fußballwetten

Gearbeitet haben die beiden des Bankraubes angeklagten österreichischen Brüder nicht, Fußballwetten sollten ihnen stattdessen den Anschein eines geregelten Lebensunterhaltes verleihen und nach Ansicht der Ermittler die wahre Herkunft ihres Geldes verschleiern.
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Angeklagt: Hubert G. soll mit seinem Bruder 13 Banken überfallen haben.
Torsten HuberT Angeklagt: Hubert G. soll mit seinem Bruder 13 Banken überfallen haben.

MÜNCHEN - Gearbeitet haben die beiden des Bankraubes angeklagten österreichischen Brüder nicht, Fußballwetten sollten ihnen stattdessen den Anschein eines geregelten Lebensunterhaltes verleihen und nach Ansicht der Ermittler die wahre Herkunft ihres Geldes verschleiern.

Mit Hilfe fingierter Fußballwetten haben die beiden seit Montag vor Gericht stehenden mutmaßlichen Serienbankräuber einen geregelten Lebensunterhalt vorgetäuscht. In dem Münchner Prozess gegen die 46 und 47 Jahre alten Brüder sagte ein Ermittler am Dienstag, bei dem Jüngeren seien bündelweise Scheine privater Wettbüros gefunden worden. Sie belegten einen Einsatz von 9400 Euro im Monat – für weitere 1500 Euro sei Lotto gespielt worden. Dem stünden nur zwei Gewinne von 15 000 und 9600 Euro gegenüber. „Auf diese Weise lässt sich der Lebensunterhalt nicht finanzieren“, sagte der Zeuge. Die Österreicher hätten nicht wirklich gearbeitet. .

Den Brüdern wird eine Serie von 13 Banküberfällen seit 1992 im Großraum München mit einer Gesamtbeute von rund 1,5 Millionen Euro vorgeworfen. Bei dem letzten Raub am 20. November 2008 hatten sich die Angeklagten in Kirchheim bei München den Fluchtweg freigeschossen. Sie werden des Mordversuchs und der schweren räuberischen Erpressung beschuldigt.

Der ältere Angeklagte hat im Gegensatz zu seinem Bruder einen Beruf erlernt. Seit 1993 gebe es aber keine Belege für eine versicherungspflichtige Tätigkeit oder Arbeitslosigkeit, sagte der Zeuge. Ein Gewerbe als Hendlbrater sei unverzüglich als „ruhend“ gemeldet worden. Von diesem Zeitpunkt an datierten die Besuche von Wettbüros. Der jüngere Bruder habe einmal etwa 5000 Euro an einem Abend verloren und sei weggegangen, um Geld zu besorgen. Er sei mit einem Bündel 500-Euro-Scheine wieder gekommen – das habe den Chef des Wettbüros „gewundert“.

Der Beamte schilderte den 46-Jährigen als „komischen Kauz“. Der Mann habe auf Qualm und Lärm jähzornig reagiert und dann auch mal mit Aschenbechern geworfen. Aus Angst vor Ansteckung habe er das Bier mit dem Strohhalm getrunken. Der Prozess wird an diesem Mittwoch fortgesetzt

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