Die starke Frau - Alexandra Schörghuber

Sie ist herzlich, taff und kompetent: Die Pastoren-Tochter Alexandra Schörghuber hat alle Voraussetzungen, um in die Fußstapfen ihres verstorbenen Mannes zu treten. „Sie könnte eine zweite Gloria von Thurn und Taxis sein“, sagen Freunde. Porträt einer starken Frau.
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Sie ist herzlich, taff und kompetent: Die Pastoren-Tochter Alexandra Schörghuber hat alle Voraussetzungen, um in die Fußstapfen ihres verstorbenen Mannes zu treten. „Sie könnte eine zweite Gloria von Thurn und Taxis sein“, sagen Freunde. Porträt einer starken Frau.

Es war Liebe auf den ersten Blick, als Stefan Schörghuber bei einem Hotelpraktikum die evangelische Pastorentochter Alexandra Stumpf kennen lernte, die in Frankfurt am Main geboren ist. Sein Vater Josef, der das Brau- und Immobilien-Imperium nach dem Krieg aufgebaut hatte, war nicht begeistert. Er engagierte den damaligen Chefleibwächter von Franz Josef Strauß, um die junge Dame durchleuchten zu lassen. Doch der fand trotz allem Misstrauen und Mühe nichts. Am 20. Juli 1988 war Hochzeit.

Alexandra ist taff – und 20 Jahre später, nach dem Tode ihres Mannes, hat sie, wenn sie und ihre Kinder die tiefe Trauer überwunden haben, alle Voraussetzungen, die starke Frau im Schörghuber-Imperium zu werden. „Sie könnte eine zweite Gloria von Thurn und Taxis sein“, trauen ihr Fachleute und Freunde zu. Wer von den drei Kindern einmal in die Fußstapfen des Vaters treten wird, und den Vorsitz der Schörghuber-Stiftung übernehmen wird, ist völlig offen. Tochter Stefanie (19) hat gerade ihr Abitur gemacht. Michaela (17) geht noch zur Schule und Sohn Florian ist erst 14 Jahre alt. Die Stiftung hält alle Aktien der einzelnen Unternehmen, die zu dem Konzern gehören.

Kompetente, erfahrene Managerin

Anders als die einst schrille Prinzessin Gloria, die bald nach dem Tode ihres Mannes Fürst Johannes von Thurn und Taxis das Familienunternehmen leitete, braucht Alexandra Schörghuber nicht erst einen Crashkurs in Betriebswirtschaft. Längst hat sie sich an der Seite ihres Mannes in das Schörghuber-Imperium eingearbeitet. Sie kümmert sich vor allem um die Hotels und Golfplätze im Ausland. Im März 2008 übernahm sie offiziell als Vizepräsidentin die Arabella Hotelbetriebe AG, einen Monat später auch die Arabella Vermögensverwaltungs AG. Ihre Hotelmanager beschreiben sie als äußerst kompetent, als eine Frau, „die genau weiß, was sie will“.

Gegensätze ziehen sich an. Vielleicht war es das, was den jungen Schörghuber so an der Pastorentochter faszinierte. Sie ist lebenslustig, kontaktfreudig, herzlich, offen und hat viele Freundinnen aus alten Zeiten. Mit ihrer Frauentruppe macht sie schon mal einen drauf, besonders auf der Wiesn. Freunde beschreiben sie als „kumpelhaften Typen“. Auf ihrem idyllischen Gut Bommerhof in Wackersberg haben die Schörghubers 30 Pferde und einen Reitstall. Alles für die beiden Töchter. Stefan Schörghuber schaffte die Tiere an, obwohl er selbst unter einer Pferdeallergie litt. Alexandra Schörghuber spielt lieber Golf mit einem ordentlichen 30er Handicap. An jedem Schörghuber-Turnier nahm sie teil. Wer mit ihr spielen durfte, schwärmte über ihre Herzlichkeit. Beim Golfen lernt man die Demut. Der verstorbene Brau- und Immobilienunternehmer hatte dafür keine Geduld. Nach drei Pro-Stunden gab er wieder auf und grantelte, er habe für diesen Schmarrn keine Zeit. Da half auch alles gute Zureden seiner Frau nicht, dann müsse er halt mal zehn Stunden nehmen.

Nur bei einem Thema war Alexandra Schörghuber verschlossen: Bei ihrem Alter. Ihren 50. Geburtstag feierte sie heuer im Juli nur im engsten Familienkreis. Niemand sollte wissen, dass sie drei Jahre älter ist als ihr Mann ist.

Vielleicht kommt ihr das aber jetzt auch zugute, wenn sie den Schock um den plötzlichen Tod ihres Mannes überwunden hat. Einer, der das Unternehmen gut kennt, sagte am Mittwoch der AZ: „Stefan Schörghuber war ein Mensch, der sich von nichts trennen wollte. Alexandra Schörghuber traue ich zu, das Unternehmen weiterzuführen, Ballast abzuwerfen und es fit für die Zukunft zu machen.“

Angela Böhm

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