Die Spritwut wächst - Konzerne kassieren zu Ostern ab
MÜNCHEN - Sie können es einfach nicht lassen: Zum langen Osterwochenende langen die Tankstellenkonzerne wieder kräftig hin. Um drei Cent und mehr stiegen die Spritpreise in München in den letzten Tagen.
Und dieser Preissprung ist nach Einschätzung von Autoclubs deutlich überzogen. „Die Preise sind überhöht“, so ADAC-Sprecher Andreas Hölzel. Die Ölpreise sind nach seinen Worten zwar leicht gestiegen. Die Erhöhungen beim Sprit sind aber trotzdem „nicht gerechtfertigt. Unserer Meinung nach hängt das ganz klar mit Ostern zusammen“, sagt Hölzel.
Unmittelbar vor dem Osterwochenende lagen die Spritpreise so hoch wie lange nicht mehr: Superbenzin kostete im Schnitt 1,27 Euro, Diesel 1,09 Euro pro Liter, hieß es etwa bei Shell. Eine Konzern-Sprecherin begründete das mit „deutlich höheren Kosten für Rohöl“. Der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) assistierte erwartungsgemäß und verwies darauf, dass die Beschaffungskosten seit Beginn des Jahres um 54 Prozent zugelegt hätten. „Es liegt nicht an Ostern“, behauptet MWV-Hauptgeschäftsführer Klaus Picard. „Für die Preiskalkulation sind die Einkaufskosten entscheidend.“
Der Auto Club Europa (ACE) bezweifelt aber die Begründung, die Großmarktpreise seien gestiegen. „Die neuen Preise haben absolut keine Grundlage, denn die Konzerne sind meist gar nicht auf den Großmarkt angewiesen, sondern haben langfristige Lieferverträge. Sie nehmen eben jeden Cent mit, den sie kriegen können“, sagt ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner.
Was also kann der geplagte Autofahrer tun? So spritsparend wie möglich fahren. Und etwa auf der Fahrt in den Osterurlaub genau kalkulieren. Denn im Ausland kostet der Sprit bis zu 30 Cent pro Liter weniger.
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