Kommentar

Keine kostenlose Kita: Die SPD vergrätzt Wähler

Die AZ-Lokalredakteurin über das Aus der kostenlosen Kita für alle.
von  Lea Kramer

Ein halbes Jahr ist es her, da flatterten weiß-rote Faltblätter ins Haus. "Ich unterstütze Eltern und Kinder in allen Lebensphasen. Sie sind es mir wert", mit diesem Satz warb OB Dieter Reiter (SPD) um Stimmen bei der Kommunalwahl. In einem  weiteren Prospekt war vom langfristigen Ziel die Rede, die Kita-Gebühren für "alle Eltern" abzuschaffen. Also auch für jene, deren Kinder in private Einrichtungen gehen.

Ein Wahlversprechen, das die SPD kurzfristig hätte einlösen können. Hat sie aber nicht. Stattdessen stockt sie Finanzhilfen für einige wenige auf, die über ein intransparentes System beantragt werden müssen. Dass Menschen, die in prekären Verhältnissen leben, unterstützt werden müssen, steht außer Frage. Warum geht eigentlich nicht beides? Entlastung für alle, Hilfen für Schwache!

Kein Platz für die Mittelschicht

Indem die grün-rote Koalition eine Entweder-oder-Situation schafft, vergrätzt sie ihre Kernwähler. Familien mit gutem Einkommen, die aber keine Besserverdiener sind. Münchens Mittelschicht, die in der Mitte der Stadt offenbar keinen Platz mehr hat.

 

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