Die Signalstörungsstelle

Am Ostbahnhof häufen sich die Pannen. Die AZ erklärt, was dagegen unternommen wird.
Rudolf Huber |
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Stellwerks-Chef Alois Huber vor der großen Schalttafel.
Daniel von Loeper Stellwerks-Chef Alois Huber vor der großen Schalttafel.

MÜNCHEN Auf der riesigen, halbkreisförmigen Schalttafel mit den bunten Strichen blinkt es heftig. Signale, Weichen, S-Bahnen, Fernzüge: Die frei stehende Wand im Stellwerk Ostbahnhof bildet exakt ab, was gerade zwischen Leuchtenbergring, Giesing, Steinhausen und in Richtung Stammstrecke los ist.

Im Moment läuft’s. Aber viel zu oft ist das Gegenteil der Fall – und dann läuft hier gar nicht mehr. Deswegen hat die Bahn jetzt ein Maßnahmenpaket geschnürt, um die Störanfälligkeit zu verringern.

„Wegen einer Signalstörung am Ostbahnhof . . .” Über diesen Satz aus den Lautsprechern hat sich wohl jeder S-Bahnkunde schon geärgert. Immer wieder steigt die Technik aus, immer wieder liegt der Bahnverkehr lahm. Und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Eine Spurensuche vor Ort.

Mit Baujahr 1968/69 ist das Stellwerk DB-weit zwar nur „gutes Mittelalter”, wie Volker Hentschel von DB Netz sagt. Doch der Zahn der Zeit nagt an allen Ecken. Deswegen werden noch bis Juni die Stromkabel außen erneuert und die alten Schalter ersetzt.

Kontaktunterbrechungen bei den etwa 1,5 Millionen Relais sind die Hauptursache für folgenschwere Defekte. Und da kommt ein grundsätzliches Problem im Stellwerk Ostbahnhof, von dem aus 182 Weichen und 293 Signale gesteuert werden, ins Spiel: Wenn eine der rund 1000 Schaltgruppen ausfällt, steht die ganze S-Bahn still.

Deswegen soll der Schaltraum bis zum Herbst in sechs Abschnitte eingeteilt werden. Wenn’s bei einem klemmt, geht’s bei den restlichen immer noch. Zusätzlich werden prophylaktisch einzelne Gruppen ersetzt. Hentschel: „Das ist zum Teil auch Ausprobieren.” Hoffentlich hilft’s.

Mindestens fünf bis zehn Jahre wird das Stellwerk noch in Betrieb sein, schon wegen der Kosten für einen Neubau. Schwacher Trost: Auch bei elektronischen Stellwerken gibt’s Pannen.

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