Die Residenzpost wird zu Münchens neuer Luxus-Adresse
MÜNCHEN - 350 Millionen Euro fließen ab dem kommenden Frühjahr in die Residenzpost: Und zwar für edle Läden, Büros, Wohnungen und Lokale. Und zwar in allerbester Lage.
Alles wir edel – und hoffentlich gut. Denn neben den Münchner Nobel-Architekten Hilmar & Sattler hat sich auch ein Feng Shui-Berater Gedanken über den Wohlfühl-Faktor in der alten Residenzpost gemacht. Im Frühjahr wird der Post-Zweckbau an der Oper für rund 350 Millionen Euro in eine Luxus-Residenz umgebaut. Schon heute stehen Interessenten für die Traum-Wohnungen in prominenter Lage Schlange, auch die Büros sind begehrt.
Es sind die sparsamen Schwaben von der LBBW-Immobilien aus Stuttgart, die zusammen mit der Accumulata aus München die Residenzpost übernommen haben. Post und Telekom sind längst raus. Ursprünglich sollte die Residenzpost in ein Edel-Hotel umgebaut werden. „Doch die Hotelgespräche führten nicht zum Erfolg“, erfuhr die AZ von der Accumulata Immobilien. Deshalb wurde inzwischen umgeplant, 23 000 Quadratmeter Nutzfläche stehen in dem Bau zur Verfügung.
Das Innendrin ist für die Denkmalschützer nicht interessant
Und so sieht das Konzept für das 4300 Quadratmeter große Areal aus: Die denkmalgeschützte Klenze-Fassade an der Maximilianstraße bleibt erhalten. An der schmalen Hausfront in der Residenzstraße (mit dem alten Haupteingang) werden die Fenster marginal verändert. Doch hinter dieser Fassade entsteht ein komplett neues Gebäude. Denn innen ist es für die Denkmalschützer nicht erhaltenswert.
Innen darf der für Postzwecke gestaltete Bau komplett entkernt und neu aufgebaut werden. Dabei entstehen: Wohnungen auf 6400 Quadratmetern, auf 12 400 Quadratmetern Büros, 3200 Quadratmeter für Einzelhandel und 1300 Quadratmeter für Gastronomie.
Der Hof wird geöffnet, so dass es zum ersten Mal einen Durchgang von der Maximilianstraße in den Hofgraben geben wird. Dabei wird man den Hof auch zum Verweilen nutzen können. Wie, das ist noch offen – und hängt auch von den Wirten und Investoren ab. Unter die das Gebäude wird eine Tiefgarage gebaut. Baubeginn ist schon in diesem Frühjahr. Fertig wird die Edel-Adresse nach Angaben der Accumulata Ende 2011.
Die Mieter müssen bis Ende Februar alle raus, sie hatten alle befristete Verträge. Betroffen sind das Freiluft-Cafe „L-Opera“ in der Loggia, (das bereits seit Ende 2008 geschlossen ist), Käfers Feinkostladen und auch der In-Club 8seasons und ein Architekt.
Die Bau-Gemeinschaft der LBBW-Immobilen (eine Tochter der Landesbank Baden-Würtemberg) und der Accumulata werden das Projekt später an einen Investor verkaufen. Die Schwaben von der LBB-Immobilien haben in München bereits das alte SZ-Verlagsgelände an der Sendlinger Straße übernommen, sie entwickeln schöner Wohnen im alten Heizkraftwerk Müllerstraße und bauen das Stachus-Untergeschoss um. Die Accumulata baut für 45 Millionen Euro das neue Geschäftszentrum „Life“ in Neuperlach und das neue Stadtquartier „Auron“ am Laimer Kreisel.
Willi Bock