Die Prunk-Kutsche vom Kini

Noch etwa zwei Wochen dauern die Restaurierungsarbeiten am Kleinen Galawagen König Ludwigs II. und Besucher können dabei zusehen.
von  Carolin Fröhlich
Weil Ludwig II. ein Bewunderer des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. ist, lässt er seine Kutsche mit Sonnenmotiven verzieren.
Weil Ludwig II. ein Bewunderer des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. ist, lässt er seine Kutsche mit Sonnenmotiven verzieren. © Daniel von Loeper

Er wiegt zwei Tonnen, ist vergoldet und kostete König Ludwig II. rund 140 000 Mark: der Kleine Galawagen, mit dem er Fahrten in der Umgebung von Schloss Linderhof und Hohenschwangau unternahm. „Damit hätte man sich zu seiner Zeit vor knapp 140 Jahren insgesamt 15 Bauernhöfe kaufen können“, erklärt Chef-Restaurateur Heinrich Piening gestern. Heute kostet seine Restaurierung rund 45 000 Euro.

Und so muss es ausgesehen haben: Von sechs Pferden im Schritttempo gezogen, sitzt König Ludwig II. auf weinrotem Seidensamt, der mit Stickerein aus Goldfäden verziert ist. Vor ihm thront ein Kutscher. Sein Kutschbock war ebenfalls mit weinrotem Stoff bespannt, der aber zur Zeit nicht zu sehen ist. „Wir arbeiten an einer Lösung, wie wir die Kutschbockdecke erhalten können. Das ist nicht einfach bei frühindustriellen Stoffen, weil sie säurehaltig sind und sich zersetzen“, erklärt Heinrich Piening.

Weil Ludwig II. ein Bewunderer des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. war, ließ er sein Gefährt, das im Stil des Neo-Rokoko gestaltet ist, mit einigen Sonnenmotiven verzieren.

Noch zwei Wochen lang können Besucher des Marstallmuseums im Schloss Nymphenburg den Restaurateuren bei ihrer Arbeit zusehen.

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