Die Pasinger Plantage: Zwei Cannabiszüchter vor Gericht

München Erde, Dünger, Setzlinge, 600-Watt-Lampen und ein großes Zelt: Die gestrige Gerichtsverhandlung kam stellenweise wie ein Anfängerkurs in Sachen Marihuana-Züchtung daher.
Der Anlass: Peter F. und Karl R. (beide 33, beide Namen geändert) müssen sich vor dem Landgericht verantworten, weil sie zwei Jahre lang in einer Pasinger Einzimmerwohnung eine Marihuana-Plantage betrieben haben. Die beiden weitgehend geständigen Drogenzüchter hatten gemeinsam mit einem offenbar untergetauchten Dritten nach Einschätzung von Richter Anton Winkler eine „Riesenanlage“ aufgebaut. Die Polizei fand bei der Durchsuchung der Wohnung 520 Gramm Marihuana und 64 Cannabispflanzen.
An sechs bis sieben Ernten kann sich Peter F. noch erinnern. Genauer kann er es nicht sagen. Die ganze Zeit sei „wie im Nebel“ für ihn. Er selber habe nur für den Eigenbedarf Pflanzen für sich abgezweigt.
Doch die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, dass sie einen Großteil der Ernten verkauft haben. Damit sollte ein Internet-Start-Up-Unternehmen finanziert werden.
Der Prozess wird fortgesetzt.