Die Party vor den Mauern Europas

Ost-westlicher-Clash: Die Londoner Gruppe Asian Dub Foundation kommt mit ihrem neuen Album „Punkara“ in die Muffathalle.
von  Abendzeitung
Eine Heimat im globalen Pop: Die Asian Dub Foundation schaffen sie sich.
Eine Heimat im globalen Pop: Die Asian Dub Foundation schaffen sie sich. © Muffatthalle

Ost-westlicher-Clash: Die Londoner Gruppe Asian Dub Foundation kommt mit ihrem neuen Album „Punkara“ in die Muffathalle.

Ob sie in „Keep Bangin’ On The Walls“ an die Mauern der Festung Europa trommeln oder gleich im ersten Song ihres neuen Albums „Punkara“ fordern, gefälligst die Augen aufzumachen, die Asian Dub Foundation geben dem, der nicht hören will, den Beat zu spüren – und der ist eine heftige Mischung aus Electro, Dub und Punk.

In der Asian Dub Foundation trifft die Globalisierung auf den Pop und glücklicherweise ist das Ergebnis kein Pop für Fastfood-Ketten. Im Gegenteil, hier erkämpft sich die asiatische Kultur ihren Platz in der westlich-genormten Pop-Welt. 1995 wurde das erste Album der Londoner Formation veröffentlicht. Der multinationale Hintergrund der Musiker wird hier nicht zur erbaulichen Weltmusik, sondern er platziert sich.

Die ersten Töne auf „Punkara“ gehören einer Tabla. Die modulierten Klänge der großen Trommel, das Klackern der kleinen sind ein Soundideal von dem Elektrosound-Bastler nur träumen können. Und dann tritt eine bis in den Terrorbereich übersteuerte elektrische Gitarre die Tür ein.

Die Asian Dub Foundation nehmen der westlichen Pop-Musik ihre Spielzeuge weg, verwandeln sie in Klangwaffen und starten eine Offensive. Flöten, traditionelle indische Gesänge – gerne auch ein komplettes Streichorchester: Diese Band bewegt sich mit der Leichtigkeit der Heimatlosen zwischen den Welten.

Muffathalle, Zellstraße 4, Samstag, 20.30 Uhr, Eintritt: 26,50 Euro, www.muffathalle.de

Christian Jooß

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